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Köstliche Kraftpakete – Sprossen, Keimlinge, Microgreens

Der Frühling kommt, doch zu ernten gibt es im Garten und auf dem Balkon noch nicht viel. Die leckere Alternative für frisches Ganzjahresgrün: selbst gezogene Sprossen, Keimlinge und Mikrogrüns.

Ein Schälchen mit feuchter Watte oder Erde, darauf Kresse­samen und zuschauen, wie sich die unscheinbaren Kernchen in eine sattgrüne Kressewiese verwandeln – in vielen Kindergärten wird so Jahr für Jahr in den Tagen vor Ostern frisches Grün für Osternester herangezogen. Oft bleibt es bei diesem Erstkontakt mit dem zarten Minigrün. Dabei sind zum Leben erweckte Samen und die daraus sprießenden jungen Pflänzchen ein gesundes Superfood, das Sie am besten täglich verzehren. Selbstgezogene Sprossen, Keimlinge und Microgreens sind nämlich reinste Nährstoffwunder, energiegeladen und das frischeste Gemüse, das es gibt. „Ich genieße das grüne Lebenselixier bei jeder sich bietenden Gelegenheit“, sagt Angelika Fürstler, die zu einer begeisterten Sprossenbotschafterin geworden ist, seit sie die gesunden Babypflanzen vor über 13 Jahren in Mexiko kennenlernen durfte. „Erst diese Art der lebendigen Nahrung hat mich so richtig zum Leben erweckt.“

Kraftstrotzendes Mini-Grün

Sobald ein Pflanzensamen durch die richtige Mischung von Feuchtigkeit und Temperatur aktiviert wird, beginnt ein Keimprozess, der bereits nach wenigen Tagen, manchmal sogar innerhalb von Stunden, einen Keim sprießen lässt. Je nach Wachstumsphase werden die sehr jungen Pflanzen Keimlinge, Sprossen oder Microgreens genannt. Als Keimlinge werden die aktivierten Samen bezeichnet, bei denen ein erster Miniaustrieb sichtbar ist. Wächst dieser Austrieb weiter, wird er Sprosse oder Keimspross genannt – der Übergang zwischen Keimling und Sprosse ist dabei fließend. Micro­greens, die im Deutschen auch als Mikrogrün bezeichnet werden, werden direkt auf Erde oder einem Keimvlies ausgesät und wachsen vertikal nach oben. Keimlinge und Sprossen, die in einem Sprossenglas beispielsweise aus den Samen von Alfalfa, Rotklee, Rote Bete und Radieschen gezogen werden können oder auch aus Sonnenblumen, Linsen, Quinoa und Bockshornklee, werden gewöhnlich als Ganzes verzehrt, also inklusive Wurzeln und Samenhüllen. Bei Microgreens wie Kresse oder Gerstengras, die auf Erde, Keimvlies, Watte oder unbedrucktem Küchenpapier ausgesät werden, wird hingegen nur das frische oberirdische Grün geerntet.
Während der Keimphase vervielfältigt sich die Pflanzenmasse um ein Vielfaches. Dabei durchläuft der Same einen biochemischen Prozess und wird lebendig: Enzyme werden aktiviert, Proteine in Aminosäuren zerlegt, Fette in essenzielle Fettsäuren und komplexe Kohlenhydrate wie Stärke in Einfach- und Zweifachzucker umgewandelt. „Nie wieder in ihrer Entwicklung kann die Pflanze mit einer solch hohen Konzentration an wertvollen Nährstoffen punkten wie in der Keimphase“, weiß Fürstler. Dadurch versorgen uns die Sprossen mit einer Vielzahl an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen, Ballaststoffen und sekundären Pflanzenstoffen. Besonders wichtig für den menschlichen Organismus ist dabei die Produktion von Enzymen, die in den keimenden Pflanzen bis zu 100-mal höher ist als in frischem Gemüse. „Die Enzyme treiben während der Keimung den Stoffwechsel der Pflanze voran“, erklärt die Sprossenexpertin. „Im menschlichen Körper wirken sie genauso und machen das keimende Grün nicht nur besonders gut verdaulich, sondern die Inhaltsstoffe auch gut bioverfügbar.“ Dadurch sorgen sie für mehr Vitalität und Gesundheit – vor allem bei älteren Menschen, da mit zunehmendem Alter der menschliche Organismus immer weniger in der Lage ist, Enzyme selbst zu bilden. Ein weiteres Plus: Die meisten Sprossen werden im Körper basisch verstoffwechselt und helfen, den Säure-Basen-Haushalt zu optimieren. Damit sind sie sehr gut verdaulich.

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Foto: HandmadePictures / iStock.com