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Balance stärken und Stürze verhindern

Einmal kurz nicht aufgepasst oder mit dem Fuß weggerutscht, und schon kommt man zu Fall. Das muss nicht sein, denn wer ein gutes Balancegefühl und Reaktionsvermögen hat, den wirft so schnell nichts aus der Bahn. Gut, dass sich diese Fähigkeiten trainieren lassen.

Gerade im Freien ist die Sturzgefahr groß: Wie schnell ist man im beim Spaziergang mit dem Hund im nassen Gras aus­gerutscht, auf unebenen Wegen gestolpert oder zu Fall gekommen, weil man beim gemütlichen Schaufensterbummel blitzschnell einem wie aus dem Nichts kommenden Fahrrad ausweichen musste, um einen Unfall zu vermeiden. Ein gutes Reaktionsvermögen und gute Beweglichkeit sind dann ganz besonders gefragt. Aber nicht nur im Straßenverkehr, im Wald oder im Park kann man ins Taumeln geraten, auch in der Turnhalle, im Bus, auf dem Weg zur Restauranttoilette – quasi überall. Und wer glaubt, dass er in den eigenen vier Wänden sicherer sei, irrt ebenfalls. Nicht selten verlieren Menschen bei alltäglichen Verrichtungen zu Hause das Gleichgewicht, fallen von der Leiter und verletzen sich.

Kraft, Beweglichkeit und der „sechste Sinn“

Um unvorhergesehene Situationen und alltägliche Aufgaben locker meistern zu können, ist ein gutes Reaktions- und Koordinationsvermögen gefragt. Ob beim Sport, beim Fahrradfahren oder Laufen, ob beim Staubsaugen, Fensterputzen oder beim Aufhängen von Gardinen – bei allen Bewegungen und Arbeiten im Haushalt muss das Zusammenspiel der Sinnesorgane mit dem zentralen Nervensystem und der Muskulatur reibungslos und möglichst harmonisch ablaufen.

Dafür braucht es Kraft: Wer trainierte Bein-, Bauch- und Rumpfmuskeln hat, kann sich einfach besser abfangen. Auch eine gewisse Beweglichkeit ist wichtig. Und vor allem ein gutes Balancegefühl bewahrt davor, den Halt zu verlieren. „Ob der Gleichgewichtssinn gut, schlecht oder gar gestört ist, hängt vor allem vom sensomotorischen System ab“, erklärt die Physiotherapeutin Sabine Lamprecht, die auch über einen Master-Abschluss in Neurorehabilitation verfügt. Die Sensorik – eine komplexe Sinneswahrnehmung – wird von Fach­leuten auch als Tiefensensibilität bezeichnet.

Gemeint ist damit mehr oder minder der berühmte sechste Sinn, der uns zur Seite springen lässt, auch wenn wir das von hinten nahende Auto weder gesehen noch gehört haben. Eine gute Tiefensensibilität befähigt uns beispielsweise auch dazu, einen Gegenstand selbst dann aufzufangen, wenn er viel schwerer als erwartet ist. Diese beinahe mystische Fähigkeit verdanken wir den Propriorezeptoren, die sich zuhauf in unseren Muskeln, Sehnen, Bändern und Gelenken und deren Kapseln befinden. Sie messen ständig Bewegungen, Haltung und die Position unseres Körpers im Raum und leiten über die sogenannten afferenten Nervenbahnen (siehe „Glossar“ Seite 46) die Daten an das Gehirn weiter. Bei kleinster Druckveränderung entscheidet das Gehirn in Bruchteilen von Sekunden, ob eine Positionsanpassung des Körpers oder eines Körperteils notwendig ist. Falls ja, muss es entsprechende Befehle an die Muskeln geben. Das alles funktioniert nur dann gut, wenn die Propriorezeptoren anspringen und immerzu fleißig Daten an das Gehirn senden. Und genau das lässt sich durch Training deutlich verbessern.

Den kompletten, ausführlichen Beitrag mit vielen wissenswerten Hintergundinformationen lesen Sie in unserem Magazin natürlich gesund und munter 06/2023

 

Foto: Soloviova Liudmyla / AdobeStock.com