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Die sonnige Kraft der Ringelblume

Die orangegelb leuchtenden Blüten der Calendula sind seit Jahrhunderten für ihre hautregenerierende und wundheilende Wirkung bekannt. Die anspruchslose Pflanze wächst in unseren heimischen Gärten, sie wird aber auch angebaut, um daraus pharmazeutische und naturkosmetische Produkte herzustellen.

„Er liebt mich, er liebt mich nicht“ –  mit dem Auszupfen von Blütenblättern sollte in früheren Zeiten die Wahrheit über die ernsthaften Absichten eines Verehrers ans Licht befördert werden. Dazu pflückte man gerne die Blütenköpfchen der Ringelblume ab, bis nichts mehr übrig war. Das letzte Blütenblättchen brachte die entscheidende Antwort.

Ob Sie nun an Orakel glauben oder nicht, bestimmt sind Sie selbst auch schon an den golden strahlenden Ringelblumen vorbeispaziert. Sie zieren bunte Bauern- und Gemüsegärten, wachsen in Pflanzkübeln auf dem Balkon und erfreuen uns den ganzen Sommer über, von Juni bis Oktober, mit ihrer Blüte. Die goldgelben Blumen wachsen in unseren Gefilden einjährig, sie sind anspruchslos und lassen sich leicht kultivieren. In Beeten mit lockerem Humusboden an einem sonnigen Standort gedeihen sie wunderbar, am besten in Gruppen, damit sich die Pflanzen gegenseitig stützen können. Da sich die Ringelblume selbst aussät, verteilt sie sich oft ganz von allein über den gesamten Garten und darüber hinaus. Vielleicht deshalb ist die auch als „Wucherpflanze“ bekannte Ringelblume ein Symbol für Unvergänglichkeit. Ihre wiederkehrenden Blüten sind ein Zeichen ewigen Lebens, darum wird die Ringelblume häufig auf Grabstätten ausgesät. In Mexiko gilt sie als Blume des Todes – man glaubt, sie sei aus dem Blut der indigenen Völker entstanden, die von den spanischen Eroberern erschlagen wurden.

Calendula officinalis L.

Die Ringelblume ist ein einjähriges Korbblütengewächs. Bekannt sind rund 20 Arten, die Farbe reicht von dottergelb bis orange. Je nach Sorte sind diese gefüllt oder ungefüllt. Ringelblumen werden­ in der Regel 30 bis 50 Zentimeter hoch, ein einzelnes Blütenköpfchen blüht meist vier bis fünf Tage lang. Die Blütenkörbchen stehen einzeln auf den beblätterten, kantigen Blütenstielen und haben einen Durchmesser von bis zu vier Zentimetern. Geschützt durch zwölf bis 40 äußere Hüllblätter liegen in der Mitte 60 bis 150 orangegelbe, fruchtbare weibliche Zungenblüten. Aus diesen entwickeln sich dann die neun bis 15 Millimeter langen gekrümmten bis geringelten Schließfrüchte, die der Pflanze ihren Namen gaben.

Sprechende Namen

Die Herkunft der orange blühenden Ringelblume (Calendula officinalis L.) wird im Mittelmeerraum vermutet, wo es mehrere Calendula-Arten gibt. In Mitteleuropa existiert zudem die wild wachsende, hellgelb blühende Acker-Ringelblume (Calendula arvensis), die jedoch inzwischen äußerst selten geworden ist.

Bereits im zwölften Jahrhundert empfahl die Äbtissin Hildegard von Bingen (1098–1179) heilende Ringelblumenblüten bei „Vergiftungen durch üble Speisen“ sowie bei Verdauungsstörungen und Ekzemen. Sie nannte die Blume „Ringula“ oder „Ringella“. Diese Namensgebung geht auf die weiblichen Zungenblüten zurück, aus denen sich geringelte Früchte bilden. Die wissenschaftlich-botanische Bezeichnung Calendula leitet sich vom latei­nischen Wort calendae ab. Es  bedeutet „erster Tag eines Monats“. Der Name spielt darauf an, dass die Ringelblume monatelang vom Frühling bis weit in den Herbst hinein viele Monate lang immer wieder blüht. Zudem richten sich die Blüten nach der Sonne: Ist zu erwarten, dass sie scheint, öffnen sie sich mit Tagesanbruch, sobald schlechtes Wetter mit Regen aufzieht und bei Sonnenuntergang schließen sie sich wieder. Deshalb war die Ringelblume bei den Bauern früher als „Wetterprophet“ sehr angesehen.

Den kompletten, ausführlichen Beitrag mit vielen wissenswerten Hintergundinformationen lesen Sie in unserem Magazin natürlich gesund und munter 02/2023

 

Text: Monika Hopfensitz

Foto: kaskip / shutterstock.com