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Endlich Ruhe für unruhige Beine

Kaum sitzt oder liegt man, beginnen die Beine zu kribbeln, zu ziehen oder zu jucken: Das Restless-Legs-Syndrom ist ein Schlafräuber und belastet den Alltag stark. Vor allem ältere, aber auch junge Menschen sind betroffen. Die Ursachen sind wissenschaftlich noch nicht geklärt. Doch der Blick der chinesischen Medizin weist Wege, die Symptome wirkungsvoll zu lindern.

Es war wie ein Fluch: Sobald sich Angelika B. hinsetzte, um sich von einem anstrengenden Tag auszuruhen, begannen ihre Beine im Inneren zu kribbeln und zu jucken. Die 59-Jährige rieb dann die Unterschenkel und legte kühle Tücher auf. Das half kurz. Manchmal zuckten die Beine unkontrolliert. Die starken Missempfindungen hinderten sie auch am Einschlafen. Stand sie auf und ging umher, ließ die Unruhe in den Beinen nach, doch kaum hatte sie sich wieder hingelegt, kehrte sie zurück. Also stand sie erneut auf, in schlimmen Nächten mehrfach. Am Morgen war sie ausgelaugt und fühlte sich unfähig, den Alltag zu bewältigen. Die Müdigkeit verstärkte die Beschwerden noch. Die unruhigen Beine vergällten Angelika das Leben.

Restless Legs Syndrom – kurz RLS – heißt ihre Erkrankung, benannt nach dem Hauptsymptom, den unruhigen Beinen. Zwischen vier und acht Millionen Deutsche, wird geschätzt, sind davon betroffen. Damit tritt RLS häufiger auf als Parkinson oder Multiple Sklerose, die bekanntesten neurologischen Erkrankungen. Die Beschwerden empfinden Betroffene sehr unterschiedlich. Manche beschreiben das Gefühl als Ziehen, Jucken oder Kribbeln, andere klagen über bohrende Schmerzen oder ein unerträgliches Spannungsgefühl. Die Beschwerden treten mal einseitig, mal beidseitig auf.

Schwierige Diagnose, schwierige Behandlung

Mit dem Alter steigt das Risiko, an RLS zu erkranken. Zwei Drittel der Betroffenen sind Frauen, bei den meisten tritt diese sensomotorische Störung nach den Wechseljahren auf. Beginnen die Beschwerden vor dem 60. Lebensjahr, sind die Betroffenen fast immer erblich vorbelastet, und das Leiden betrifft mehrere Familienangehörige. Schon Kinder können an RLS leiden, häufig unerkannt. Oft vermuten Ärzte ADHS oder schieben die Beschwerden auf Wachstumsschmerzen. Aber auch bei Erwachsenen wird die Krankheit oft mit anderen Leiden verwechselt, etwa mit nächtlichen Beinkrämpfen, -ödemen oder venösen Stauungen. Der Allgemeinmediziner Paul Schmincke, leitender Oberarzt der Klinik am Steigerwald in Gerolzhofen, erläutert: „Die Diagnose wird nur aufgrund der Symptome gestellt, da es weder eine einfache organische Ursache noch laborchemische Marker gibt, die eine Erkrankung nachweisen“.

Die 5 RLS-Kriterien

Wer ein Jahr lang mindestens zweimal wöchentlich ab dem frühen Abend oder nachts ein starkes Unruhegefühl oder Missempfindungen im Liegen oder Sitzen verspürt, könnte an RLS leiden. Aber nur, wenn alle fünf Kriterien zutreffen.

  • Die Betroffenen spüren einen unangenehmen Bewegungsdrang, meist in den Beinen, eventuell verbunden mit Empfindungsstörungen oder auch
    mit Schmerzen.
  • Die Symptome treten hauptsächlich in Ruhe auf oder verschlechtern sich dann.
  • Bewegung lindert die Symptome vorübergehend.
  • Die Beschwerden machen sich vor allem am Abend und in der Nacht bemerkbar oder verschlimmern sich zu dieser Zeit.
  • Die Symptome lassen sich nicht durch eine andere medizinische Diagnose erklären wie beispielsweise Krämpfe in den Beinen.

Unklare Auslöser

Bis heute ist unklar, wovon RLS ausgelöst wird. Es gibt verschiedene Theorien. Eine mögliche Ursache könnte eine Schädigung der dünnen C-Fasern sein.
„Das sind Gefühlsnerven, die aus der Peripherie des Körpers in das Gehirn reichen. Diese Fasern spielen auch bei der Entstehung von Juckreiz eine Rolle. Das Symptom der unruhigen Beine könnte sozusagen dem inneren Juckreiz entsprechen“, erklärt der Mediziner. Wissenschaftlich belegt ist der Zusammenhang mit RLS jedoch nicht.

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Foto: Andrey Popov/AdobeStock.com