string(81) "assets/images/6/MM_2086529980_StockImageFactory.com_shutterstock.com-539cfdb0.jpg"

Gesunder Scharfmacher: Ingwer

Die goldgelbe Knolle ist Lebensmittel und Heilpflanze in einem: Ingwer bereichert eine Fülle von Gerichten mit fruchtiger Schärfe, und seine aromatischen Inhaltsstoffe helfen bei vielerlei Beschwerden. Das macht ihn zu einem schmackhaften Hausmittel der besonderen Art.

Scharf, zitronig und ein wenig feurig: Schon ein kleines Stückchen Ingwer kann ein ganzes Gericht verwandeln. Ob in einer dampfenden Kürbissuppe, im asiatischen Wok oder frisch aufgebrüht als Tee – die knorrige Knolle ist aus unserer Küche längst nicht mehr wegzudenken. Gleichwohl ist Ingwer so viel mehr: ein überaus kraftvolles Heilmittel.

Zu diesem Zweck wird Ingwer seit mehr als 3000 Jahren in den Tropen Südostasiens, seiner ursprünglichen Heimat, angebaut. In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) gilt er als wärmend, schleimlösend und belebend, im indischen Ayurveda als  „universelles Heilmittel“, das Verdauung und Lebensenergie stärkt.

Ingwer (Zingiber officinale)

Das auffälligste Merkmal der mehrjährigen, krautigen Pflanze, die vor allem in tropischen und subtropischen Regionen wächst, ist ihr unterirdischer Teil: ein stark verzweigter, knolliger Wurzelstock (Rhizom). Dieses gelblich bis beige gefärbte Rhizom weist ringförmige Verdickungen und Knoten auf. Es enthält die für Ingwer typischen ätherischen Öle und Scharfstoffe und ist der Teil der Pflanze, der medizinisch und kulinarisch verwendet wird. Aus dem Rhizom treiben bis zu 150 cm hohe, dicke Stängel mit lanzettartigen, grünen Blättern sowie bis zu 25 cm lange Blütenstände mit vielen Blüten hervor. Diese sind meist gelbgrün mit violetten oder purpurfarbenen Akzenten. Unter natürlichen Bedingungen blüht Ingwer nur selten – vor allem dann, wenn er außerhalb seines tropischen Ursprungsgebiets angebaut wird.

 

Diverse Legenden und Sagen berichten von seiner „Entdeckung“ als Heilmittel. So erzählt man sich in China die Geschichte eines alten Heilers, der am Rand eines kalten, nebligen Gebirges lebte. Als in einem besonders harten Winter seine Kräuterreserven zu Ende gingen, erschien ihm im Traum eine Frau und sagte: „Wenn du dein Feuer verloren hast, such tief in der Erde. Dort liegt eine Wurzel, die mein Herz trägt.“ Am nächsten Morgen grub der Kräuterkundige im gefrorenen Boden und fand eine Wurzel mit goldenem Inneren. Er kochte sie in Wasser, trank davon – und spürte, wie sein Inneres sich erwärmte, sein Geist klar wurde und seine Müdigkeit verschwand. Die kleine Erzählung aus der chinesischen Volksmedizin setzt die wärmende und anregende Wirkung des Ingwers gut in Szene. Eine Legende aus Indien rückt weitere heilkräftige Eigenschaften der aromatischen Wurzel in den Mittelpunkt. In alten Zeiten, so berichten es die ayurvedischen Schriften, breiteten sich Krankheiten aus – Kälte, Schwäche, Verdauungsstörungen und ein Gefühl innerer Schwere machten den Menschen so zu schaffen, dass sie schließlich die Götter um Hilfe baten. Da erschien der Gott der ayurvedischen Heilkunde mit einer ungewöhnlich geformten Wurzel in der Hand. „Diese Wurzel, die ihr als Ingwer kennt, trägt das Feuer des Lebens in sich“, sprach er. „Sie stärkt das Verdauungsfeuer, vertreibt Kälte und Feuchtigkeit, löst Schleim und bringt Bewegung dorthin, wo Stagnation herrscht.“

Ingwer galt fortan nicht mehr nur als aromatisches Gewürz, er wurde nun auch als heilige Heilpflanze betrachtet – und verbreitete sich von Asien aus
in der ganzen Welt.

Den kompletten, ausführlichen Beitrag mit vielen wissenswerten Hintergundinformationen lesen Sie in unserem Magazin natürlich gesund und munter 06/2025

 

Foto: StockImageFactory.com/shutterstock.com