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Insektenstiche behandeln und Insekten fernhalten

Aggressive Wespen, Mücken und andere Insekten plagen uns besonders jetzt im Spätsommer. Doch was hilft im Akutfall bei Insektenstichen? Wann sollte man wegen einem Stich zum Arzt? Und wie kann man die lästigen Tiere fernhalten?

Jetzt im Spätsommer ist Hochsaison für Wespen, Mücken und andere Plagegeister. Bei frischen Insektenstichen kann man mit Hausmitteln Erste Hilfe leisten, bei Juckreiz und Schwellungen mit pflanzlichen Mitteln lindern. Doch in bestimmten Fällen sollte man unverzüglich zum Arzt oder den Notruf benachrichtigen. Außerdem kann man Insekten schon vorab mit einfachen Mitteln fernhalten, und das ganz ohne Chemie.

Insektenstiche: Juckreiz stoppen und Schwellung lindern


Juckreiz stoppen

Die Haut beruhigt sich bei kleineren Stichen meist sofort, wenn Sie den Stich mit einer aufgeschnittenen Zitrone oder Zwiebel abreiben oder diese als Scheiben einige Zeit auflegen. Falls Sie Petersilie im Haus oder Garten haben, können Sie auch die Blätter so lange reiben, bis Saft austritt und diesen auf die juckende Stelle tupfen.

Gut zu wissen: Juckreiz entsteht durch ein bestimmtes Enzym im Mückenspeichel. Es sorgt dafür, dass das Blut langsamer gerinnt, damit das Insekt in Ruhe trinken kann.

Schwellung lindern

Omas Geheimtipp hieß Spitzwegerichsaft. Ihn können Sie fast überall schnell „herstellen“, da die Pflanze meist sogar im Hausgarten wächst. So geht’s: Pflücken Sie einige Spitzwegerichblätter, zerkauen Sie sie und geben Sie den Pflanzenbrei auf den Stich.

Gut zu wissen: Mit einer Schwellung reagiert der Körper auf das Gift der Insekten. Dieses bewirkt im Körper des Menschen eine Entzündungsreaktion. Das Positive daran: die Blutgefäße werden durchlässiger, und Helferstoffe können die Einstichstelle schneller reparieren.

Vermeiden Sie unbedingt, Stiche aufzukratzen! Dadurch können Bakterien in den Körper gelangen und schwere Infektionen verursachen.

Allergische Reaktion: Wann zum Arzt?

Bei starker Reaktion auf einen Insektenstich, zum Beispiel Schwellungen, Übelkeit, Schwindel, Atemnot, sollte sofort der Notruf 112 gewählt werden. Stiche in den Hals- oder Mundraum können lebensgefährlich sein, da eine Schwellung die Atmung behindern kann. Deshalb als Erste Hilfe-Maßnahme sofort stark kühlen, z.B. Eiswürfel lutschen und kalte Umschläge um den Hals wickeln. Ärztlich abgeklärt werden muss auch eine Schwellung, die über zehn Zentimeter groß wird und sich binnen 24 Stunden nicht deutlich zurück bildet. Denn in diesen Fällen könnte eine Allergie gegen bestimmte Eiweiße im Insektenspeichel vorliegen. Drei Millionen Deutsche haben eine solche Insektengift-Allergie, und die kann im Extremfall tödlich enden.

Bienenstich behandeln

Der Stich einer Biene führt zu einer sehr schmerzhaften, geröteten Schwellung um die Einstichstelle. Einzelne Stiche sind in der Regel nicht gesundheitsschädlich, allerdings kann das Bienengift allergische Reaktionen auslösen.
Was tun bei einem Bienenstich? Stachel entfernen, kurze Hitzebehandlung z. B. mit einem elektronischen Stichheiler, dann den Schmerz und die Schwellung durch Kühlung lindern.
Erstickungsgefahr herrscht bei Stichen im Hals oder Rachenraum, hier sofort Eiswürfel lutschen und von außen stark kühlen, z.B.  mit einem Kühlpad. Bei allergischen Reaktionen sofort zum Arzt, am Wochenende ins Krankenhaus oder den Notruf alarmieren.

Wespenstich behandeln

Auf einen Wespenstich reagiert der Körper ähnlich wie beim Bienenstich, allerdings bleibt nach dem Stich kein Stachel zurück. Was tun bei einem Wespenstich? Gift keinesfalls aussaugen, sondern ausdrücken und die Einstichstelle schnell kühlen. Bei einem Stich in den Mund sofort Eiswürfel lutschen und kühlen, dann zwingend zum Arzt, ebenfalls bei allergischen Reaktionen.

Hornissenstich behandeln

Das Gift der Hornisse ist harmloser als das von Wespen und Bienen, verursacht aber ein brennendes Gefühl und damit ein weitaus größeres Schmerzempfinden. Hornissenstiche sind normalerweise nicht lebensgefährlich, außer bei Stichen in Mund und Hals sowie bei allergischen Reaktionen. Was tun bei einem Hornissenstich? Kühlen, Juckreiz und Schwellung lindern (siehe oben), zum Arzt bei allergischen Reaktionen, oder wenn nach zwei bis drei Tagen keine Besserung eintritt.

Mückenstich behandeln

Kurz nach dem Stich schwillt der Stich an, er juckt für wenige Stunden und es bildet sich eine Quaddel, die von alleine zurückgeht. In Deutschland sind Mückenstiche meist ungefährlich, in den Tropen übertragen Mücken Krankheiten wie Malaria, Gelbfieber und das Denguefieber. Was tun bei einem Mückenstich? Juckreiz und Schwellung lindern (siehe oben), Hitzeanwendungen z. B. mit einem erhitzten Löffel oder einem elektrischen Stichheiler aus der Apotheke.

Bremsenstich behandeln

Ein Bremsenstich ist sehr schmerzhaft, aber normalerweise ungefährlich. Er führt zu einer deutlichen Rötung und Schwellung, starkem Juckreiz und kleinen Blutergüssen um die Einstichstelle. Die Abheilung kann bis zu zwei Wochen andauern. Was tun bei einem Bremsenstich? Schnelle Behandlung mit Hitze (z. B. mit elektrischem Stichheiler, erwärmtem Teelöffel), Juckreiz und Schwellung lindern (siehe oben).

Stechfliegenstich behandeln

Der Stich der Stechfliege ähnelt dem Mückenstich, allerdings sind die Auswirkungen oft stärker und schmerzhafter, die Stichstelle ist blutig unterlaufen. Was tun bei einem Stechfliegenstich? Juckreiz und Schwellung lindern (siehe oben); zum Arzt, wenn Schwellung und Entzündung nicht zurückgehen.

Insekten fernhalten: Praktische Tipps

Mit diesen praktischen Tipps, Hausmitteln und Pflanzen können Sie ungebetene Insekten fernhalten.

  • Waschen oder duschen Sie sich häufiger als sonst, denn Mücken fühlen sich angezogen von den Milch- und Fettsäuren im menschlichen Schweiß.
  • Süße Parfums oder Cremes vermeiden: Viele Insekten fliegen auf künstliche Düfte.
  • Die richtige Kleidung: Wählen Sie helle Kleidung, da dunkle Kleidung die Moskitos stärker anlockt. Kleiden Sie sich hautbedeckend, dünn und weit.
  • Wespen, Bienen und Hornissen stechen nur, wenn sie sich bedroht fühlen. Deshalb nicht herumfuchteln, sondern Ruhe bewahren.
  • Kaffeepulver zur Wespen-Abwehr: Einige Löffel frisches Kaffeepulver in ein feuerfestes Gefäß geben, ein Streichholz anzünden und in das Pulver legen. Dadurch glimmt der Kaffee und der entstehende Rauch mit seinem intensiven Geruch hält die Wespen fern.
  • Essen und süße Getränke soweit möglich abdecken. Am besten aus Flaschen mit Deckel oder Schraubverschluss trinken und danach wieder verschließen.
  • Ablenkfütterung“: Platzieren Sie in fünf bis zehn Meter Abstand zum Kaffeetisch überreifes Obst wie Trauben. Darauf stürzen sich die Insekten, und Sie haben Ihre Ruhe. Verwenden Sie aber bitte keinen Honig: Er kann die Bienenbrut krank machen, so widersinnig es klingt.
  • Fliegenschutzgitter: Bringen Sie Insektenschutzrollos mit Transparentgewebe an die Fenster an. Für Balkon- und Terrassentüren eignen sich Fliegengitter-Drehrahmen, die sich wie die Tür öffnen und schließen lassen.

Insekten mit Pflanzen fernhalten

Pflanzen Sie eine Auswahl von Insekten vertreibenden Pflanzen (etwa zwei bis drei) auf Fensterbank, Balkon oder Terrasse. Sehr wirksam ist die Zitronen-Pelargonie, eine Geranie, die bei Berührung nach Zitrone riecht. Reiben Sie also immer wieder an den Blättern der Pflanze mit den kleinen mehrfarbigen Blüten, damit der Duft in der Luft hängen bleibt. Weitere Pflanzen, die Insekten fernhalten sind: Zitronenmelisse, Zitronengras, Bergamotte, Pfefferminze oder Lavendel.

Insekten mit Duftlampen fernhalten

Eine Duftlampe – in geschlossenen Räumen oder im Freien aufgestellt – wirkt ebenfalls gut als Stoppschild für Insekten. Dafür geben Sie etwa zehn Tropfen Öl aus den oben genannten Pflanzen in das zu verdampfende Wasser. Am besten greifen Sie dabei zu hochwertigen Ölen, zum Beispiel von Taoasis, Primavera oder Farfalla.

Insekten mit Duftspray fernhalten

Wer sich zusätzlich mit einem Duftspray aus diesen Pflanzen einsprüht, wird von Insekten weiträumig umflogen. Ein Duftspray können Sie in wenigen Sekunden selber machen. Dafür brauchen Sie folgende Zutaten:

  • 40%igen Alkohol
  • Ätherisches Öl
  • Eine Sprühflasche
  • Abgekochtes Leitungswasser

Und so geht’s: Mischen Sie vier Esslöffel 40-prozentigen Alkohol mit zehn Tropfen eines der oben genannten ätherischen Öle (z.B. Zitronengras, Eukalyptus …), geben Sie es in eine 100 Milliliter Sprühflasche und füllen Sie diese mit abgekochtem Leitungswasser auf. Vor jeder Anwendung schütteln.

Bild: Webandi / Pixabay