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Lachen ist die beste Medizin

Lachen befreit, Lachen gibt uns ein gutes Gefühl, Lachen löst innere Anspannungen, Lachen verbindet uns Menschen, und das weltweit. Doch was hat es mit dem Spruch "Lachen ist die beste Medizin” auf sich, ist Lachen tatsächlich eine einfache und effektive Medizin ganz ohne Nebenwirkungen? Nach heutigem Stand der Wissenschaft hat Lachen tatsächlich einen positiven Einfluss auf unsere Gesundheit. Vielleicht regen unsere Tipps Sie an, mehr Situationen zu finden, um öfter herzlich lachen zu können.

Lachen - eine Wissenschaft für sich

CC0 / Poison Ivy / pixabay

Lachen hat viele Funktionen. Es verbindet uns Menschen und wird über verschiedene Sprachen und Kulturen hinweg verstanden. Lächeln oder Lachen vermittelt Sympathie und ist sogar ansteckend. Humor und Lachen gehen Hand in Hand, sind aber nicht dasselbe. Lachen ist ein Reflex, eine Reaktion unseres Körpers, den wir oft nicht steuern können. Über was wir lachen, ist jedoch sehr verschieden. Denn Humor ist eine Charaktereigenschaft, die von Mensch zu Mensch unterschiedlich ausgeprägt ist. Sie beschreibt, welche Einstellung wir zum Leben haben und wie wir mit unseren Mitmenschen und der Umwelt umgehen.
In den letzten Jahrzehnten wurden immer mehr wissenschaftliche Studien betrieben, die sich damit befassten, was beim Lachen im Körper passiert. Für den Pariser Neurologen Henri Rubinstein ist das menschliche Phänomen des Lachens eine „unwillkürliche Körperreaktion auf eine als angenehm empfundene Emotion”. Wir werden in dieser kurzen Zeit von Sorgen und Stress befreit.
Lachen passiert zwar spontan, ist aber ein koordinierter Prozess: Es aktiviert Muskeln im Gesicht und im ganzen Körper. Wer laut lacht, atmet schnell und stoßweise aus und wieder sehr tief ein. Herz und Lunge werden aktiviert, aber nicht nur das: Lachen beeinflusst verschiedenste Bereiche unseres Körpers und unserer Psyche in positiver Weise.

Die positiven Gesundheitswirkungen des Lachens

CC0 / rawpixel / Freepik

Lunge und Herz profitieren
Ein herzhaftes Lachen wirkt sich auf den ganzen Körper aus. Am stärksten intensiviert sich dabei die Atmung: In der Lunge reichert sich das Blut mit Sauerstoff an, durch die tiefe Atmung wird sogar dreimal so viel Sauerstoff aufgenommen wie normalerweise. Kohlensäure, ein Abfallprodukt des Verbrennungsvorgangs im Körper, wird bei der Lachatmung komplett ausgestoßen. Dabei wird die Vorratsluft in den Lungen fast vollständig entleert. Ähnlich wie beim Husten werden die oberen Luftwege durch starkes Lachen von störenden Sekreten befreit.
Kurzzeitig erhöht sich der Puls und der Blutdruck steigt. Nach dem Lachen verlangsamt sich der Herzschlag wieder, die Muskulatur der Arterien entspannt sich und der Blutdruck sinkt. Wie klinische Untersuchungen zeigen, soll intensives und häufiges Lachen sich dadurch positiv auf das Herz-Kreislauf-System auswirken.

Das Immunsystem wird aktiviert
Unser Immunsystem kann ebenfalls vom Lachen profitieren. Einer Studie aus dem American Journal of the Medical Sciences zufolge werden dabei Anzahl und Aktivität einiger Immunzellen erhöht, wie den natürlichen Killerzellen, die entartete oder infizierte Zellen erkennen und zerstören können. Festgestellt wurde auch ein Anstieg von Antikörpern der Immunglobulin-Klasse A, die in den Schleimhäuten des Körpers vorkommen und einen Teil der Schutzbarriere gegen eingedrungene Erreger bilden. Außerdem wurde ein Absinken der Stresshormone Adrenalin und Kortison beobachtet.

Weniger Schmerzen durch Lachen
Lachen kann Schmerzen erträglicher machen. Da Schmerzen meist zu einer verspannten Muskulatur führen, ist Lachen auch für die Schmerztherapie von Bedeutung. Vor allem beim Lachvorgang ist die gesamte Skelettmuskulatur zunächst stark angespannt, um sich danach wieder zu lösen. Eine britische Studie der Oxford University bestätigt dies: Die Forscher konnten belegen, dass durch längeres Lachen die Schmerzempfindlichkeit abnimmt. Denn da sich der Körper beim Lachen anstrengen muss, kommt es zur Freisetzung von sogenannten Endorphinen. Diese Botenstoffe blockieren nicht nur die Wirkung von Schmerzen, sondern rufen auch Glücksgefühle hervor.

Erfolgversprechend: Lachtherapie bei psychischen Erkrankungen

CC0 / upklyak / Freepik

Lachen macht natürlich nicht nur die Lachenden selbst glücklich, sondern auch die anderen: Denn wer oft lacht, verbreitet Lebensfreude.
Aufgrund der positiven Gesundheitseffekte wird es auch immer häufiger als Therapie eingesetzt. Laut einer Forschungsstudie der britischen Leeds-Universität ist eine „Lachtherapie“ gerade bei Depressionen und psychischen Erkrankungen sehr erfolgreich. Bei dieser Lachtherapie oder beim Lachyoga üben sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unter Anleitung erst im künstlichen, also im simulierten, danach im echten Lachen. Ziel soll eine Verbesserung der seelischen Gesundheit sein, denn Lachen kann angstlösend und stressmindernd wirken. Eine Lachtherapie kann somit jederzeit als Komplementär-Therapie bei der Behandlung seelischer Erkrankungen hinzugezogen werden, da keinerlei Nebenwirkungen auftreten.
Die positiven Gesundheitswirkungen des Lachens wurden durch Studien zwar schon erforscht, vieles ist dabei jedoch noch offen, zum Beispiel wie die Signale im Körper beim Lachen verarbeitet werden. Oder aber welche Art des Lachens es braucht, um einen bestimmten Effekt zu erzielen.
Auch zum Lächeln gibt es Studien, die belegen, dass Mund und Gehirn einander beeinflussen: Wenn wir glücklich sind, sendet das Gehirn automatisch Signale zum Lächeln an die Muskeln. Aber umgekehrt geht das genauso: Der Mund sendet Signale an das Gehirn, dass wir glücklich sind, und zwar unabhängig davon, ob wir uns so fühlen oder nur der Mund lächelt. Dabei kommt es anscheinend nicht auf die Art des Lächelns an, also ob es ein echtes oder unechtes Lächeln ist.

Mehr Lachen im Alltag

CC0 / KleeKarl / pixabay

Die wenigsten Menschen befinden sich in der glücklichen Situation, häufig Gründe zum Lachen zu haben. Doch was können wir tun, wenn wir im Alltag von miesepetrigen, humorbefreiten Zeitgenossen umgeben sind, uns scheinbar nichts begegnet, über das wir lachen können und niemanden finden, der mit uns lacht?
Das ist eigentlich ganz einfach, denn es gibt ein ganzes Programm an Lachhilfen. Wenn Sie sich angewöhnen, einige davon in ihren Alltag zu integrieren, werden Sie bestimmt bald fröhlicher, beschwingter und auch gesünder durchs Leben gehen.

Hier unsere Tipps:

  • Ziehen Sie die die Mundwinkel nach oben und schneiden Sie Grimassen vor dem Spiegel.
  • Videos von Komikern, lustige Filmchen und Satiresendungen anschauen oder alberne Lieder anhören (machen Sie sich eine Liste nach Ihrem Geschmack, damit Sie sofort darauf zugreifen können und schauen oder hören Sie sich so etwas beispielsweise in der Mittagspause an).
  • Witze lesen (im Internet gibt es zahlreiche Witzeseiten, anspruchsvolle und alberne).
  • Erzählen Sie auch ab und zu einen Witz weiter, um andere daran teilhaben zu lassen.
  • Nach komischen Situationen im Alltag Ausschau halten (denken Sie daran, wie solche Szenen in einem komischen Film dargestellt wären, beispielsweise bei Loriot).
  • An lustige Situationen in der Vergangenheit denken.
  • Mit Kindern spielen oder Kindern beim Spielen zuschauen.
  • Kurz mit einer Person telefonieren oder chatten, die denselben Sinn für Humor hat.
  • Lachyoga praktizieren: dazu gibt es Kurse oder auch kurze Anleitungen im Internet.

Text: Monika Hopfensitz
Titelbild: CC0 / Hannah Gullixson / Unsplash