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Lavendelarten und ihre Wirkungen

Foto: Fyletto / iStock.com

Mit seinen violetten Blüten und dem betörenden Duft spricht Lavendel unsere Sinne an und bringt Entspannung für Körper und Seele. Die Heilpflanze ist reich an ätherischem Öl und für unsere Gesundheit vielseitig einsetzbar. Wir stellen Ihnen die verschiedenen Arten von Lavendel und ihre Wirkungen vor.

 

Wer die Lavendelblüte in der Provence einmal erlebt hat, wird sie niemals mehr vergessen. In der Hochprovence, im Vaucluse und in der Hochebene von Valensole erstrecken sich im Juni und Juli blauviolette Blütenmeere bis zum Horizont. In der Hitze des mediterranen Sommers verströmt der hier auf großen Feldern angebaute Lavandin seinen unvergleichlichen Duft.

Weiter im Landesinneren, auf den Hochebenen des Luberon, leuchtet der Echte Lavendel mit den weißen Felsen um die Wette. Angepasst an die kargen Wachstumsbedingungen in Höhenlagen über 1000 Meter entwickeln die kompakten Pflanzen in ihren Stängeln, Blättern und Blütenkelchen eine Heilkraft, die ihresgleichen sucht.

 

„Wilder Berglavendel ist ein guter Wegbegleiter in schwierigen Zeiten, durch raue Lebensphasen voller Stress, in denen eine Fülle an Herausforderungen auf uns einströmter ist ein Wegefährte für die Stürme des Lebens.“
- Diplom-Biologin und Heilpraktikerin Dr. Elke Puchtler

 

Besonders geschätzt wird Lavendel wegen seiner entspannenden und angstlösenden Wirkung, die uns natürlich hilft, wieder zur Ruhe zu kommen. Um davon zu profitieren, müssen Sie nicht in die Ferne schweifen. Auch Lavendel im Garten oder auf dem Balkon kann zur Entspannung beitragen und der Seele guttun.

Vielfältige Lavendelarten mit unterschiedlicher Wirkkraft

Heute gibt es fast 40 Lavendelarten und eine Vielzahl an Sorten und Hybriden. Sie unterscheiden sich nicht nur hinsichtlich ihrer Wuchsformen und Blütenfarben von Lila über Hellblau und Weiß bis hin zu Zartrosa, Purpur und Magenta, sondern auch durch ihre Inhaltsstoffe und ihre Verwendungsmöglichkeiten.

Die sind die vier bekanntesten Lavendelarten:

Echter Lavendel

Lavandula angustifolia oder Lavandula officinalis

Seine Blüten werden traditionell als Tee, in der Volksmedizin auch als Kräuterwein geschätzt. In der Aromatherapie kommt sein ätherisches Öl wegen seiner entspannenden und angstlösenden Wirkung bei Schlafstörungen und Stress zum Einsatz. Die blumig-krautig duftende Lavandula officinalis mit ihrer Heilkraft sollte in keinem Garten fehlen. Viele Angustifolia-Züchtungen haben allerdings nur geringe Heileigenschaften.

Speik-Lavendel

Lavandula latifolia

Dieser Lavendelart fehlen die beruhigend wirkenden Inhaltsstoffe. Sein ätherisches Öl regt an und fördert mit seinem kräftigen und im Unterton kampferartigen Duft die Konzentration. Ihn zeichnet besonders aus, dass er antiviral, antibakteriell und pilztötend wirkt. In der Heilkunde wird Speik-Lavendel bei Atemwegsinfekten, insbesondere bei viral bedingter Sinusitis oder Bronchitis, sowie bei Beschwerden aus dem rheumatischen Formenkreis und auch bei Verbrennungen eingesetzt.

Lavandin

Lavandula x intermedia

Der Provence-Lavendel, die gängigste Lavandin-Sorte, ist eine Kreuzung aus dem Echten Lavendel und dem Speik-Lavendel. Er wird im großen Stil für die Produktion ätherischer Lavendelöle angebaut, da aus ihm vergleichsweise viel Öl destilliert werden kann. Für einen Liter ätherisches Öl benötigt man beim Echten Lavendel 75 bis 140 Kilogramm Pflanzenmaterial, bei Lavandin lediglich 20 bis 40 Kilogramm. Lavandinöl wird gerne als Wohlfühlöl bezeichnet. Mit seiner intensiven Lavendelnote bereichert es viele Parfüms und Raumdüfte, Seifen und Reinigungsmittel.

Schopf-Lavendel

Lavandula stoechas

So schön die auffallenden Blüten mit ihren länglichen Hochblättern auch aussehen, die Nutzung des Schopf-Lavendels als Heilpflanze beispielsweise bei Asthma und Bronchitis gehört in Therapeutenhände. Denn das ätherische Öl dieser Lavendelart mit ihrem kräftigen, fast stechenden Duft enthält bis zu 80 Prozent Monoterpenketone, die in hoher Dosierung Krämpfe auslösen und Gehirn und Leber schädigen können.

Prinzipiell gilt jedoch: Bei Babys, Schwangeren und Kindern sollte ätherisches Öl aus Echtem Lavendel nur fachgerecht verdünnt und solches aus Speik- oder Schopf-Lavendel überhaupt nicht eingesetzt werden.

 

Den vollständigen Beitrag finden Sie in Ausgabe 4/2021

 

Weitere Aspekte in diesem Beitrag:

  • Siegeszug von Persien rund ums Mittelmeer
  • Wohltat für Seele und Körper
  • Der Geruch von Sauberkeit
  • Ernte zur Mittagszeit
  • Lavendelwein nach Hildegard von Bingen
  • Lavendelöl – ein duftendes Heilmittel, das in keiner Hausapotheke fehlen sollte
  • Machen Sie den Hauttest


Foto: Fyletto / iStock.com