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Leichter durch die Chemo

© Brilt, lululand / beide stock.adobe.com

„Sie haben Brustkrebs“. Drei Worte und es wird still. Zwar sind die Heilungschancen mit über 90 Prozent inzwischen sehr gut, doch noch immer ist eine Chemo- oder Strahlentherapie nicht frei von Nebenwirkungen. Nicht selten treten Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Verstopfung auf. Auch kann es zu Mundtrockenheit und Schleimhautreizungen kommen.

Die Diätassistentin und Diplom-Medizinpädagogin Birgit Blumenschein weiß aus langer Erfahrung, dass bei all diesen Beschwerden eine angepasste Ernährung helfen kann. In ihrem neuen Ratgeber „Brustkrebs - Die optimale Ernährung für mich“ finden Betroffene für jede Nebenwirkung entsprechende Tipps und jeweils einen speziellen Ernährungsplan mit vielen Rezepten.


Was bei Übelkeit und Erbrechen hilft, verraten wir hier:

So beugen Sie Erbrechen vor:

Die Medikamente, die heute in Chemotherapien eingesetzt werden, greifen zum Glück seltener die Darmschleimhaut an. Zudem erhalten Frauen Präparate, die der Übelkeit entgegenwirken. Sofern diese nicht die erwünschte Wirkung zeigen, können diese Tipps helfen:

  • Trinken Sie viel
  • Nutzen Sie isotone Getränke, z. B. Fruchtsaftschorle aus 1 Teil Saft (Direktsaft) und 2 Teilen natriumreichem und CO2-armem Mineralwasser
  • Bouillon oder alkoholfreies Bier

 

Zu den Lebensmitteln, die Übelkeit reduzieren, zählen:

  • Ingwer-, Kräuter-, Kamille-, Pfefferminz-, Rooibos- und Zitronentee, schwarzer Tee (ca. 8 bis 10 Min. gezogen). Die genannten Teesorten regelmäßig abwechseln
  • kohlensäurefreie oder -arme Mineralwässer mit hohem Anteil an Hydrogencarbonat (Bicarbonat), z. B. > 1000 mg Hydrogencarbonat pro Liter
  • Gemüsebrühe ggf. sogar kräftig gesalzen
  • Haferflocken (blütenzart, Instant- und Schmelzflocken), in Milch (1,5 % Fett) oder alternativ in Pflanzenmilch oder Wasser aufgekocht, mit Salz und Kräutern oder Rohrohrzucker bzw. Honig abgeschmeckt
  • fein gemahlenes Vollkornbrot, Vollkorntoast, Knäckebrot, Gebäck, z. B. Kekse, Salzgebäck, Zwieback, Reiswaffeln, Cracker
  • Nudeln, Reis, Knödel, Kartoffeln, Püree, Polenta
  • leicht verdauliches Gemüse: Brokkoliröschen, Fenchel, Gurken, Karotten, Kürbis, Sellerie, Zucchini und Blattsalat
  • Babynahrung im Gläschen

 

Weitere Empfehlungen zur Behandlung von Übelkeit und Erbrechen

  • Nehmen Sie vor einer Chemotherapie-Sitzung nur leicht verdauliche Speisen zu sich
  • Wählen Sie kleinere Mahlzeiten, häufiger über den Tag verteilt
  • Essen Sie langsam, kauen Sie gut und sitzen Sie aufrecht beim Essen
  • Bevorzugen Sie weiche, cremige Speisen
  • Kalte Speisen verbreiten weniger Gerüche und werden häufig besser vertragen
  • Vermeiden Sie unangenehme Gerüche, lüften Sie häufiger
  • Trinken Sie langsam, aber ausreichend, etwa Tee oder Aromawasser
  • Zähneputzen, Mundspülungen und Lutschbonbons verbreiten ein Frischegefühl und helfen, den Nachgeschmack zu verringern. Je mehr Speichelfluss, desto weniger Übelkeit

 

Die Hochschuldozentin Birgit Blumenschein für Ernährungstherapie empfiehlt Betroffenen, sich auch nach der erfolgreichen Therapie weiter brustschützend zu ernähren. Da Krebszellen stark auf die Nährstoffe in unserer Nahrung reagieren, werde dadurch nachweislich die Rückfallquote gesenkt. Inzwischen ist es wissenschaftlich belegt, dass krebshemmende Inhaltsstoffe in Beeren, Haferflocken, grünem Tee, Kichererbsen, Walnüssen oder Kurkuma das Tumorwachstum unterdrücken können.

Brustkrebs
Die optimale Ernährung für mich

Birgit Blumenschein

Trias Verlag, 160 Seiten, 80 Rezepte
22,99 Euro (D) / 23,70 Euro (A)
ISBN: 9783432117317