Mehr Moor wagen!

Einzigartige Ökosysteme und zugleich enorme CO2-Speicher – Moorlandschaften sind unverzichtbar. Aber sie schwinden, und damit auch der Torfboden mit seinen Heilkräften, die eine vielfältige Gesundheitswirkung entfalten. Höchste Zeit also, die Moore wieder zum Leben zu erwecken.
Hier verschwimmen die Grenzen von Wasser und Land: Ungezählte Tümpel und Wasserlöcher durchziehen das feuchte Ökosystem mit seiner ganz eigenen Tier- und Pflanzenwelt. In einem intakten Moor wie dem „Schwarzen Moor“ im Naturpark und Unesco-Biosphärenreservat Rhön prägen Torfmoose, Wollgräser und Binsen, Sauergräser und Schilf das Bild, es gibt Blühpflanzen wie den Sumpf-Porst und das Sumpf-Knabenkraut, immer wieder Gruppen des fleischfressenden Sonnentaus. In den trockeneren Bereichen gedeihen Heidekraut, Moosbeeren und kleinwüchsige Birken, Weiden und Erlen. Libellen ziehen in großer Zahl ihre Kreise, seltene Schmetterlinge taumeln von Blüte zu Blüte, und die Luft ist erfüllt vom Gesang der Vögel wie etwa dem Seggenrohrsänger und dem Wachtelkönig. Dazu kommt das Summen der unzähligen Mücken, die in den stehenden Gewässern ideale Brutbedingungen vorfinden.
Entstanden ist diese ungewöhnlich reiche Welt, weil auf den sehr nährstoffarmen und sauren Torfböden der Hochmoore, die lediglich von Regenwasser gespeist werden, nur Spezialisten überleben können, die sich an die extremen Gegebenheiten angepasst haben. Und auch in den nährstoffreicheren Niedermooren haben sich einzigartige Lebensgemeinschaften mit hochangepassten Tier- und Pflanzenarten entwickelt.
Moor oder Torf?
Ein Moorbad müsste genau genommen Torfbad genannt werden. Denn der Begriff Moor bezeichnet lediglich eine Landschaftsform, in der der Boden permanent wassergesättigt ist. Aus diesem Ökosystem stammt der Torf, der für die medizinische Anwendung aus dem Moor entnommen, mit Wasser angereichert und auf Temperatur gebracht wird. Torf wiederum entsteht, wenn in einem Moor abgestorbene Pflanzen durch das Überangebot an Wasser und den damit verbundenen Sauerstoffmangel nicht oder nur teilweise zersetzt werden. Diese überschüssige Biomasse lagert sich Schicht für Schicht im Laufe von Jahrtausenden ab. Enthält diese „Moorerde“ mehr als 30 Prozent organische Substanzen, wird sie als Torf bezeichnet. Für Torf in Heilmitteln hat sich dennoch die Bezeichnung Moor etabliert – in Abgrenzung zu dem Torf, der im Allgemeinen mit der feinbrösligen Erde für den Gartenbau in Verbindung gebracht wird.
Viele von ihnen sind vom Aussterben bedroht, denn nasse, lebende Moore sind bei uns selten geworden. Von den mehr als 1,8 Millionen Hektar Feuchtgebiet, die es in Deutschland einmal gab, sind lediglich 30 000 Hektar, also rund zwei Prozent, übriggeblieben. Die meisten dieser Flächen sind heute Naturschutzgebiete. Der Rest wurde trockengelegt, in Grünland und Ackerflächen umgewandelt oder mit Bäumen bepflanzt.
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Foto: Bruno Schnaars/iStockcom