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Myokine – die Heilpower aus unseren Muskeln

Wer sich viel bewegt, bleibt länger gesund. Aber warum ist das so? Erst in jüngster Zeit wurden die Botenstoffe entdeckt und erforscht, mit denen unsere Muskulatur den ganzen Organismus schützt: die Myokine. Sie sind es, die unser Immunsystem stärken, Herz und Gehirn fit halten, unseren Stoffwechsel auf Trab bringen und sogar bei der Bekämpfung von Tumoren helfen können. Freigesetzt werden sie allerdings nur bei muskulärer Anstrengung. Ein guter Grund, Kraftsport zu treiben. Wie neue Untersuchungen zeigen, lohnt es sich in jedem Alter, damit anzufangen – sogar mit über Neunzig!

Die Rolle der Muskeln für den ganzen Körper

Höchst beunruhigend war das, was die dänische Forscherin Bente Pedersen im Blut ihrer gesunden Studien-Teilnehmer nach einer Runde intensiver Muskelarbeit entdeckte: Bei ihnen waren die Spiegel des Interleukin-6 (IL-6), einer Signalsubstanz des Immun­systems, um das bis zu Hundertfache erhöht. Hatte der Sport etwa eine massive Entzündungsreaktion ausgelöst? Kurze Zeit später war der Spuk vorbei. Offenbar hatte der Körper über den Botenstoff unverzüglich seine entzündungshemmenden Akteure auf den Plan gerufen. Interleukine kannte man bis zu dieser Forschungsarbeit vor knapp 20 Jahren nur als Botenstoffe der Immunzellen. Deshalb kam die Erkenntnis, dass auch Muskel­zellen solche Stoffe produzieren können, einer Sensation gleich. Man taufte die Muskel-Botenstoffe Myokine, abgeleitet von den griechischen Worten mys für Muskel und kinema für Bewegung. Diese Namensgebung drückt aus, dass nur Muskeln, die wir bewegen, diese Signalstoffe ausschütten.

Im Anschluss an die Forschung von Pedersen ließ sich nun endlich erklären, warum im Blut sportlich aktiver Menschen nicht nur weniger Entzündungsstoffe und mehr entzündungshemmende Faktoren zu finden sind, sondern auch, warum bei Bewegungsmuffeln in der Regel die Entzündungswerte etwas erhöht sind. Solche Werte bedeuten für den Körper einen permanenten unterschwelligen Alarmzustand. Man spricht von stillen Entzündungen (silent inflammation). Sie gelten unter anderem als Triggerfaktoren für Krebserkrankungen, denn sie schaffen eine Umgebung, die das Wachstum und die Ausbreitung von Tumorzellen begünstigt.

Sobald sich Muskeln langweilen, versiegt ihre Myokin-Produktion. Je stärker sie aber beansprucht werden und je mehr Muskelmasse ein Mensch besitzt, desto mehr Myokine können gebildet werden. „Muskelarbeit ist ein Lebensmittel, das wir grundsätzlich immer brauchen“, sagt Prof. Dr. Ingo Froböse, Sportwissenschaftler und Präventionsexperte. „Denn die Muskulatur ist unser größtes Stoffwechselorgan.“ Mit den 656 Muskeln der Skelett- oder Bewegungsmuskulatur, die 40 bis 50 Prozent unserer Körpermasse ausmachen, steht und fällt deshalb buchstäblich unsere Gesundheit. Und das ein Leben lang.  

Botenstoffe für spezielle Aufgaben

Mehr als 600 Myokine sind mittlerweile identifiziert. Sie erreichen über die Blutbahn Organe wie Leber, Bauchspeicheldrüse, Darm, Herz und Gehirn, aber auch Knochen, Blutgefäße und Fettgewebe. Allerdings kann man erst bei gut 30 von ihnen mehr über ihre Mission sagen. Hier einige Beispiele:

>> Herz: Musclin stärkt die Herzmuskelzellen und verhindert gleichzeitig, dass sich Bindegewebe anstelle von Herzmuskelgewebe bildet und zu Verhärtungen führt. Dank Musclin bleibt das Herz elastisch und kann kraftvoll pumpen.

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Foto: Sylverarts/iStock.com