Natur-Apotheke für geistige Fitness
Lässt das Kurzzeitgedächtnis mit zunehmendem Alter nach, können ausgewählte Heilpflanzen und Homöopathika die geistige Leistungsfähigkeit wieder erhöhen. Auch jüngere Menschen, die Schwierigkeiten haben, sich zu konzentrieren oder sich Neues zu merken, profitieren davon.
In diesem Artikel:
Heilpflanzen fürs Gehirn und für die Nerven
Pflanzliche Inhaltsstoffe können die kognitive Leistung unterstützen – und das nicht erst im Alter und bei beginnender Demenz. Auch Jüngere können von den positiven Effekten der Heilpflanzen auf Konzentration, Aufmerksamkeit und Gedächtnis profitieren. Ein Versuch lohnt sich in jedem Fall, dennoch sollten gedächtnisstärkende Tropfen, Dragees oder Tabletten nur nach Rücksprache mit dem Arzt oder Apotheker eingenommen werden. Zwar ist eine Selbstmedikation möglich, aber einige der Pflanzenpräparate interagieren mit Medikamenten, die gerade im Alter häufig verordnet werden.
>> Ginkgo (Ginkgo biloba)
Die Heilkraft des Ginkgobaums für Gehirn und Nerven steckt in seinen fächerförmigen, in der Mitte mehr oder weniger stark eingekerbten Blättern. Dort finden sich einzigartige spezifische Substanzen, die sogenannten Ginkgolide. Diese unterstützen die Vernetzung der Nervenzellen im Gehirn und verbessern die Signalweiterleitung. Vergesslichkeit und Konzentrationsschwäche gehen zurück, und das Lernen fällt leichter. Viele wissenschaftliche Studien mit dem hochdosierten Ginkgo-Spezialextrakt EGb 761 zeigen, dass Extrakt aus den Blättern des Ginkgo (zum Beispiel Tebonin von Schwabe) zudem die Fließfähigkeit des Blutes verbessert. Dadurch wird das Gehirn besser mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Hinweis: Ginkgo ist zur Therapie von Alzheimer-Erkrankungen zugelassen, Krankenkassen erstatten die Kosten dafür aber nur, wenn das Ginkgo-Präparat von einem Arzt auf Rezept verordnet wurde, und zwar in einer Tagesdosis von 240 mg standardisiertem Extrakt. Außerdem sind nur jene Fertigarzneimittel verordnungsfähig, bei denen zur Herstellung des Extrakts ein Aceton-Wasser-Gemisch verwendet wurde. Tee aus Ginkgo-Blättern hilft nicht, da die gesunden Inhaltsstoffe nicht wasserlöslich sind.
>> Ginseng (Panax Ginseng)
Die in Asien beheimatete Wurzel gehört zu den am besten erforschten Heilkräutern der Welt. Sie steigert die Vitalität, verbessert das Denk- und Leistungsvermögen und wirkt sich positiv auf die Reaktionsfähigkeit aus. Bei Stress wirken sekundäre Pflanzenstoffe aus der Wurzel, die Ginsenoside, psycho-emotional entspannend und helfen so, stressbedingten Konzentrationsproblemen zu begegnen. In der Ginsengwurzel bilden sich erst nach fünf Wachstumsjahren alle Inhaltsstoffe voll aus, sie wird deshalb frühestens nach sechs Jahren geerntet. Auf der sicheren Seite sind Sie mit Nahrungsergänzungsmitteln in Bioqualität (zum Beispiel Roter Ginseng von Terra Mundo), deren Rohstoffe in Deutschland nicht nur auf den Ginsenosidgehalt, sondern in zertifizierten Laboren auch auf Schwermetalle wie Blei, Kadmium oder Quecksilber sowie auf Pestizide, Schimmelpilze, mikrobiologische Belastungen und Radioaktivität getestet wurden. Für roten Ginseng, der als besonders wirksam gilt, werden die frischen, zu Anfang noch weißen Wurzeln des Panax Ginseng mit heißem Wasserdampf schonend gedämpft und anschließend getrocknet – durch dieses Verfahren werden die wertvollen Inhaltsstoffe konserviert und bleiben somit sehr lange erhalten. Wichtig: Ginseng wirkt sehr stark und kann bei Überdosierung diverse Nebenwirkungen haben. Eine Beratung beim Arzt oder in der Apotheke ist deshalb dringend empfohlen. Zudem darf Ginseng auf keinen Fall zusammen mit Medikamenten eingenommen werden, sondern nur mit einem gewissen zeitlichen Abstand. Wer sehr hohen Blutdruck hat oder Blutverdünner einnimmt, sollte grundsätzlich auf Ginsengpräparate verzichten.
Normal Vergesslich oder Dement?
Zeitweise auftretende Gedächtnisprobleme sind ganz normal. Hellhörig sollten Sie aber werden, wenn sie sich verstärken oder wenn sie den gewohnten Tagesablauf beeinträchtigen. Werden Fragen zum Beispiel mehrfach wiederholt, auch wenn die Antwort bereits genannt wurde, oder werden komplette Abläufe wie zum Beispiel Grießbreikochen vergessen, sind das deutliche Warnsignale. Am besten, Sie holen dann zeitnah bei Ihrem Hausarzt Rat. Er kann Sie dann zur weiteren Abklärung in eine darauf spezialisierte Gedächtnisambulanz überweisen.
Mitunter sind die Gedächtnisprobleme auch die Folge einer anderen Grunderkrankung, eines Vitamin- oder Mineralstoffmangels oder einer falschen Dosierung von Medikamenten. Eine zu geringe Trinkmenge über mehrere Tage kann ebenfalls zu Verwirrtheitszuständen führen, die denen einer Demenzerkrankung ähneln können. Nicht nur ältere Menschen sollten deshalb täglich mindestens 1,5 Liter Wasser/Kräutertee trinken.
>> Rosenwurz (Rhodiola rosea)
Das aus den unwirtlichen Regionen der Nordhalbkugel stammende Dickblattgewächs ist in Asien und Russland als Heilpflanze schon lange bekannt. In China und Korea isst man die nach Rose duftende Wurzel seit mehr als 3000 Jahren als Gemüse und weiß um ihre Wirkung gegen Müdigkeit, in Russland gilt sie als leistungsfördernd für Körper und Geist. Die adaptogene Wirkung der Pflanze beruht auf mehreren Mechanismen: Ihre Inhaltsstoffe regen die Ausschüttung von Neurotransmittern im Gehirn an, die einerseits die Verarbeitung und Speicherung von Informationen fördern, andererseits für geistige Wachheit, Aufmerksamkeit und Leistungsfähigkeit sorgen. Gleichzeitig reduzieren die körpereigenen Botenstoffe stressbedingte Beeinträchtigungen der Hirntätigkeit und helfen, Belastungssituationen besser zu verkraften. Rosenwurzpräparate unterstützen dabei, im Arbeitsalltag konzentrierter und leistungsfähiger zu sein (zum Beispiel Rhodiola rosea Plus von Sanatur mit natürlichen B-Vitaminen, Nervenstark von Dr. Jacobs, eine Kombination von Rosenwurz mit Reishi und Ashwagandha, oder Safran+Rhodiola-Extrakt von Dr. Wolz, ein Kombipräparat mit Safran, Rhodiola und Vitaminen). Davon profitieren nicht nur Senioren. Studien belegen auch eine positive Wirkung zum Beispiel bei Studenten und in der Schichtarbeit.
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