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Shōjin Ryōri – Die Küche der japanischen Klöster

Essen ist weit mehr als reine Nahrungsaufnahme, es kann eine wahre Lebens-Kunst sein. Vor diesem Hintergrund gewinnt eine alte Küche neue Aktualität: die Küche buddhistischer Mönche. Mit ihren Prinzipien scheint sie wie geschaffen für unsere Zeit. Sie ist achtsam, vielseitig, gesund, saisonal und vermeidet jede Verschwendung von Lebensmitteln.

Wörtlich bedeutet Shōjin Ryōri „Gerichte zur Förderung des Geistes“. Das Zeichen 精 (Shō) hat jedoch eine mehrfache Bedeutung: Es kann auch Vitalität heißen. Die Gerichte sollen also sowohl die geistige wie auch die physische Vitalität fördern. Und weil im Buddhismus das Töten von Tieren ein Tabu ist, findet man in Shōjin Ryōri weder Fleisch noch Fisch, in der Regel noch nicht einmal Eier oder Milchprodukte.

Der Ursprung der Klosterküche Shōjin Ryōri liegt im Mutterland des Buddhismus, in Indien. Mit der Ausbreitung des Buddhismus gelangte sie nach China und von dort nach Japan und Korea. Die Prinzipien der Mönchsküche waren in allen Ländern gleich, aber die Gerichte passten sich dem Geschmack und der Auswahl der heimischen Lebensmittel an. Mit ihrem Sinn für Schönheit entwickelten die japanischen Mönche eine eigene Ästhetik der Speisen. Sie stimmen die Gerichte farblich aufeinander ab und dekorieren sie liebevoll.

Die Ursprünge von Shōjin Ryōri

Eine Blütezeit erlebten die Shōjin Ryōri im 12. Jahrhundert. Dōgen, der Gründer der Sōtō-Schule des Zen-Buddhismus, reiste nach China zu einem vierjährigen Studienaufenthalt. Auf der Suche nach dem wahren Buddhismus kehrte er mit neuen Einsichten und Erfahrungen in seine Heimat zurück. Eine dieser Erkenntnisse war, dass nicht nur das Zazen, die Meditation, eine wichtige Übung ist, um Erleuchtung zu erfahren, sondern auch die Verrichtung alltäglicher Arbeiten, wenn sie mit ganzem Herzen und voller Konzentration durchgeführt werden. Als typisches Beispiel betrachtete er das Essen und so schrieb er die beiden Werke 典座教訓 („Die Unterweisung des Zen-Kochs“) und 赴粥飯法 („Regeln für die Einnahme der Mahlzeiten“).

Der Koch wurde nach dem Abt zum wichtigsten Amt in den Klöstern. Mit seiner Kochkunst brachte er nicht nur sich selbst auf dem Zen-Weg voran, sondern war auch für das geistige und körperliche Wohl der Mönche verantwortlich. Die Zubereitung der Speisen sollte mit Freude und Ruhe erfolgen und das Bewusstsein des Kochs ganz auf das Kochen und auf die Menschen, für die er die Gerichte zubereitet, gerichtet sein. Tätigkeiten, die sich immer wiederholen, wie schneiden, schälen und rühren, lassen den Geist zur Ruhe kommen, die Konzentration dabei macht wach und klar.

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Foto: Yuuji / iStock.com