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Vitamin C als Heilmittel

Aktuelle Studien belegen für Vitamin C in hoher Dosierung erstaunliche Erfolge, unter anderem bei Long Covid und Krebs. Sie zeigen aber auch, dass Hochdosen ­mitunter gegenläufige Effekte auslösen, die gar nicht erwünscht sind. So bremst das Antioxidans zum Beispiel beim Kraftsport den Muskelaufbau.

Vitamin C ist das wohl bekannteste und am meisten diskutierte Vitamin. Dies könnte der Grund sein, warum die Vitamin-C-reichen Zitrusfrüchte als besonders gesund gelten. Laut Referenzwerten brauchen Frauen 95, Männer 110 Milligramm pro Tag von dem vor allem in frischen Früchten steckenden Nährstoff – fürs Kollagen und für straffe Haut, fürs Immunsystem, zum Schutz vor freien Radikalen und für vieles mehr. Schon länger wird mit gespritztem oder höher dosiertem Vitamin C experimentiert, sogar mit Dosierungen von bis zu zehn Gramm.

Vielzahl von Ergebnissen

>> Vitamin C und Arginin bei Long Covid
Italienische Forscher haben Personen, die noch mehrere Monate nach einer Coronaerkrankung unter Symptomen wie Kraftlosigkeit, Atembeschwerden oder Schlafproblemen litten, mit hochdosiertem Vitamin C sowie der Aminosäure Arginin behandelt. In  einer Vergleichsgruppe bekamen die Teilnehmer eine gewöhnliche Vitamin-Kombination verordnet. Insgesamt nahmen fast 1400 von Long Covid Betroffene teil. Schon nach vier Wochen schnitten die Teilnehmer in der Vitamin C/Arginin-Gruppe viel besser ab. Während sie im Schnitt auf 8,15 Punkte im Belastungsscore mit Long-Covid-Symptomen kamen, waren es bei der Vergleichsgruppe 13,9. So litten in der Behandlungsgruppe beispielsweise nur 1,1 Prozent unter schwerer Kraftlosigkeit, in der Vergleichsgruppe war es umgekehrt. Hier klagten nach einem Monat 94,4 Prozent über dieses belastende Symptom.

Die Behandlungsgruppe nahm über einen Zeitraum von dreißig Tagen zweimal täglich 500 Milligramm Vitamin C und 1,66 Gramm Arginin ein. Eine solche Kombination wurde mit dieser Studie erstmals untersucht. Sie soll dem Endothel – der nur eine Zelle dicken Innenschicht, die die Blutgefäße auskleidet – helfen, sich zu regenerieren. Bei einer gestörten Endothelfunktion kann die Durchblutung nicht optimal an den wechselnden Sauerstoffbedarf eines Gewebes angepasst werden. Darüber könnten Erschöpfung, aber auch Störungen im Nervensystem erklärt werden. Zudem kann das im Blut zirkulierende Spike-Protein besser an die beschädigte Oberfläche der Endothelzellen andocken. Dadurch kommt es zu einer starken Produktion von oxidativem Stress, der wiederum Entzündung und Blutgerinnung hochfährt. Je schwerer der Endothelschaden durch Corona, desto schwerer der Krankheitsverlauf. Noch sechs Monate, nachdem eine Coronainfektion ausgeheilt ist, lässt sich im Vergleich mit Gesunden selbst nach milden, unproblematischen Verläufen eine Beeinträchtigung nachweisen. Bei Long Covid bleibt der Marker für Endothelschädigung erhöht.

Die Vitamin C/Arginin-Kombination setzt genau hier an: Aus der Aminosäure Arginin bauen die Endothelzellen den Signalstoff NO. Dieser hemmt Entzündungen und trägt zur Normalisierung der Blutgerinnung und der Durchblutung bei. NO fördert zudem die Regeneration der Gefäßinnenschicht  und sorgt dafür, dass sich in blanken Abschnitten wieder Endothelzellen ansiedeln und die Lücke schließen. Das hochdosierte Vitamin C wiederum fängt viel oxidativen Stress in der Blutbahn ab, hemmt Entzündung und bremst Endothelschädigung. Zudem  verhindert das Antioxidans, dass NO zerstört wird, bevor es wirken kann.

Den kompletten, ausführlichen Beitrag mit vielen wissenswerten Hintergundinformationen lesen Sie in unserem Magazin natürlich gesund und munter 03/2023

 

Foto: Diana Polekhina / Unsplash.com