Wenn der Kopf Alarm schlägt: Kopfschmerz ganzheitlich betrachtet

Fast jeder kennt sie: Kopfschmerzen betreffen etwa die Hälfte der Deutschen mehrfach im Jahr, rund zehn Prozent sogar mehrmals die Woche. Spannungskopfschmerzen sind dabei die häufigste Form: Geschätzt sind über 20 % aller Menschen weltweit davon betroffen. Während Spannungskopfschmerzen für Betroffene zwar belastend, aber meist harmlos sind, kann eine Migräne das Leben regelrecht stilllegen. Schätzungsweise 14,7 % der Bevölkerung in Deutschland leiden unter Migräneattacken, die oftmals stunden- oder tagelang anhalten und mit Übelkeit, Erbrechen, Licht- und Geräuschempfindlichkeit oder sogar Sprachstörungen einhergehen. Gemessen an den Lebensjahren, die Betroffene durch die Krankheit verlieren, ist Migräne laut der Weltgesundheitsorganisation WHO sogar die weltweit häufigste langfristig behindernde neurologische Erkrankung.
Wie entstehen Kopfschmerzen?
Spannungskopfschmerzen
Die Ursachen von Spannungskopfschmerzen sind vielschichtig: Häufig spielen muskuläre Verspannungen im Bereich von Nacken, Schultern oder Kiefer eine zentrale Rolle. Dabei können myofasziale Triggerpunkte in der Nacken-, Schulter- und Kaumuskulatur die Schmerzen auslösen, verstärken und im Laufe der Zeit zu einer Chronifizierung beitragen. Auch psychische Faktoren wie Stress, innere Anspannung oder depressive Verstimmung beeinflussen das Schmerzempfinden. Zudem wird angenommen, dass eine erhöhte Empfindlichkeit des Nervensystems sowie Veränderungen im Botenstoffhaushalt – etwa bei Serotonin oder Stickstoffmonoxid – die Entstehung und Intensität des Spannungskopfschmerzes mitbestimmen.
Migräne
Die Faktoren, die Migräne bedingen, sind noch vielfältiger: Manche Schübe stehen klar im Zusammenhang mit dem Menstruationszyklus, andere treten bei Wetterumschwüngen auf. Häufig wirken mehrere Auslöser zusammen: Stress, Bewegungsmangel, bestimmte Lebensmittel oder hormonelle Schwankungen können in Kombination die Schwelle überschreiten, bei der eine Migräne beginnt.
Doch wie führen diese verschiedenen Auslöser im Körper schließlich zu Kopfschmerzen? Im Gehirn selbst gibt es keine direkten Schmerzrezeptoren. Der typische Migränekopfschmerz entsteht, wenn bestimmte Nervenbahnen im Gehirn aktiviert werden und Botenstoffe freisetzen. Diese führen zu einer sogenannten neurogenen Entzündung an den Blutgefäßen rund um das Gehirn. Dabei werden Schmerzfasern gereizt, sodass normale Pulsbewegungen der Gefäße als starker pulsierender Schmerz wahrgenommen werden. Die Überaktivierung der Nerven kann auch andere Bereiche im Gehirn betreffen, die wiederum typische Symptome wie Übelkeit und Erbrechen auslösen.
Arzneimittel: oft keine dauerhafte Lösung
Auch wenn es Medikamente zur akuten Behandlung von Kopfschmerzen und Vorbeugung von Migräne gibt, lösen sie das Problem meist nicht dauerhaft. Nicht alle Betroffenen sprechen gleich gut darauf an, und Nebenwirkungen können die Anwendung einschränken. Deshalb lohnt es sich, einen ganzheitlichen Blick auf die tieferliegenden Ursachen wiederkehrender Kopfschmerzen und Migräneschübe zu werfen. Hier spielen hauptsächlich vier Faktoren eine Schlüsselrolle: mechanische Belastungen, Stress, belastende Umweltfaktoren sowie die Ernährung und Nährstoffversorgung.
Vier Säulen der Kopfschmerzbehandlung
Meiner Ansicht nach gibt es vier große Ansatzpunkte, die Kopfschmerz und Migräne entscheidend beeinflussen können:
- Mechanische Faktoren: Eine überlastete oder instabile Halswirbelsäule, etwa durch Unfälle, ständige Bildschirmarbeit oder eine falsche Schlafposition, kann Muskelverspannungen und Blockaden hervorrufen. Verspannungen im Bereich des obersten Halswirbels können die Blutgefäße im Nacken beeinträchtigen, das Gehirn wird möglicherweise schlechter mit Sauerstoff und Energie versorgt. Auch die dort verlaufenden Nervenbahnen, die Schmerz- und andere Reize weiterleiten, geraten unter Druck, was Kopfschmerz und Migräne zusätzlich begünstigen kann. Sanfte Mobilisation, gezielte Übungen, eine passende Schlafposition oder eine osteopathische Behandlung können helfen.
- Psychischer Stress: Psychischer Stress zählt zu den häufigsten Auslösern von Kopfschmerzen. Zeitdruck, Sorgen, Konflikte oder zu wenig Erholung bringen Körper und Nervensystem aus dem Gleichgewicht und bedingen erwiesenermaßen Kopfschmerzen. Psychischer Stress lässt sich auf unterschiedliche Weise abbauen, und die Wirksamkeit der Methoden variiert individuell. Studien zeigen, dass Entspannungstechniken wie Meditation, Atemübungen oder Progressive Muskelrelaxation für manche Betroffenen sehr effektiv sind, während andere von aktiveren Ansätzen wie Yoga oder Ausdauersport profitieren.
- Umwelt-, Klima-, Hormoneinflüsse: Viele Einflüssen aus der Umwelt wirken auf den Körper und können Kopfschmerzen bedingen. Nicht alle davon lassen sich gänzlich vermeiden, doch ein Bewusstsein für die relevanten Auslöser hilft, ihre Auswirkungen zu mindern und die eigene Resilienz zu stärken. Wetter- und Temperaturwechsel sowie Zugluft können Nacken- und Schultermuskeln verspannen. Hormonelle Schwankungen, besonders bei Frauen, bedingen ebenfalls Kopfschmerzen, lassen sich aber durch Stabilisierung anderer Faktoren wie der Mikronährstoffversorgung abmildern. Auch Umweltstoffe wie Weichmacher aus Plastikflaschen können das Migränerisiko erhöhen.
- Nährstoffversorgung: Das Gehirn benötigt eine stabile Energiezufuhr. Schwankungen des Blutzuckerspiegels, unzureichende Makro- und Mikronährstoffversorgung erhöhen das Risiko für Migräneattacken. Eine bewusste Ernährung mit Ballaststoffen, hochwertigen Proteinen und Omega-3-Fettsäuren sowie eine gezielte Supplementierung von Mikronährstoffen durch reine Nahrungsergänzungsmittel ist eine gute Grundlage für die Vermeidung von Schmerzen. Mikronährstoffe mit besonderer Bedeutung bei Kopfschmerzen sind Magnesium (für eine bessere Aufnahme über den Tag verteilt) und Coenzym Q10 (Einnahme idealerweise morgens). Blut- oder Mikronährstoffanalysen helfen, individuelle Defizite zu erkennen und gezielt auszugleichen.

Dr. med. Lisa Junike leitet in Bremen eine Praxis für Ganzheitliche Gesundheit. Die Fachärztin für Physikalische und Rehabilitative Medizin beschränkt ihre Behandlung nicht nur auf offensichtliche Symptome, sondern sieht die Gesundheit ihrer Patienten mit viel Empathie im Gesamtzusammenhang. Sie ist diplomierte Osteopathin, Faszientherapeutin, Spezialistin für Orthomolekulare Medizin, Akupunktur und Neuraltherapie sowie Schmerztherapeutin nach Liebscher und Bracht. Durch ihre Zusatzausbildungen hat Lisa Junike einen ganzheitlichen Blick auf den menschlichen Organismus entwickelt.
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