string(63) "assets/images/2/MM_106616288_baibaz_AdobeStock.com-ca162bb8.jpg"

Wenn die Verdauung Probleme bereitet

Beeinträchtigen Durchfälle, Verstopfung, Blähungen oder Krämpfe das Wohlbefinden so sehr, dass ein normales Leben fast nicht mehr möglich ist, hilft oft eine Ernährungsumstellung. Was wem gut tut, richtet sich nach den Ursachen der Beschwerden.

Fast jeder hat nach einer allzu üppigen oder fettreichen Mahlzeit schon einmal ein unangenehmes Völlegefühl verspürt. Das ist normal und nach einigen Stunden wieder vorbei. Viele Menschen leiden aber tagtäglich unter wiederkehrenden Verdauungsproblemen. Die naturheilkundlich arbeitende Ärztin Evelyn Brückner-Esslinger geht den verborgenen Ursachen auf den Grund. Je nachdem, ob die Symptome von einem Reizdarm ausgelöst werden, ob eine Laktoseunverträglichkeit vorliegt oder ob die Magenprobleme durch eine angegriffene Magenschleimhaut ausgelöst werden, gibt sie passende Ernährungsempfehlungen und leitet eine zielgerichtete Therapie zur Linderung der Beschwerden ein.  

Das Leaky Gut Syndrom

Der Darm ist mit Millionen kleiner Zotten, blattförmigen Erhebungen, ausgekleidet, die in ihrer Gesamtheit eine Oberfläche von mehr als 450 Quadratmetern ausmachen. Zwischen Darminhalt und Blutkreislauf liegt als Barriere die Darmschleimhaut. Ist diese Barriere intakt, gelangen nur die benötigten Nährstoffe und Wasser vom Darm in den Blutkreislauf. Ist sie löchrig und undicht, wandern hingegen unverdaute Partikel, Giftstoffe, Viren oder Pilze in den Körper und lösen dort Entzündungen aus. Dieses Phänomen nennt man das Leaky Gut Syndrom. Darmprobleme wie Blähungen, Durchfall und Unverträglichkeiten können ebenso die Folge sein wie chronische Müdigkeit, Depressionen, Allergien, Rheuma und Hautprobleme sowie bestimmte Autoimmunerkrankungen wie etwa Diabetes Typ I und verschiedene Schilddrüsenerkrankungen.

Fallbeispiel 1: Reizdarm durch Stress

Eine 51-jährige Frau suchte meine Praxis wegen ihrer ständig wechselnden Verdauungsbeschwerden auf. Seit Monaten litt sie abwechselnd unter heftigen Durchfällen und Verstopfung. Wegen dieser Problmeme war sie bereits beim Internisten gewesen und hatte eine Darmspiegelung machen lassen. Der Arzt habe aber nichts Nennenswertes gefunden. Sie machte sich trotzdem große Sorgen um ihre Gesundheit, da sie sich insgesamt ziemlich angeschlagen fühlte, in letzter Zeit etwas Gewicht verloren hatte und stets müde war. Sie wirkte zudem sehr blass.  

Mein Verdacht: Die Patientin könnte an einer Form des Reizdarmsyndroms leiden, die dazu führte, dass sich ihr Allgemeinzustand zunehmend verschlechterte. Die körperliche Untersuchung zeigte, dass ihr Bauch aufgebläht und druckschmerzhaft war. Sie berichtete mir, dass sie sich vor lauter Angst, fernab einer Toilette plötzlich Durchfall zu bekommen, kaum noch traue, aus dem Haus zu gehen. Zudem sagte sie im Gespräch, es belaste sie sehr, dass ihr erwachsener Sohn keinerlei Ambitionen habe, einen Beruf zu erlernen, und immer noch zu Hause wohne. Beides führe zu ständigen Konflikten innerhalb der Familie und häufigem Streit mit ihrem Ehemann.

All dies legte den Verdacht nahe, dass Stress die eigentliche Ursache der Darmprobleme ist. Das ist gar nicht so ungewöhnlich, sind doch Darm und Psyche eng miteinander verwoben. Um rein körperliche Ursachen auszuschließen, ließ ich im Labor die wichtigsten Blutwerte bestimmen. Sie waren unauffällig, lediglich die B-Vitamine waren leicht erniedrigt.

Mein Behandlungsansatz:

Eine Ernährungsumstellung, einige Präparate, die der Patientin dabei helfen sollten, die akute Darmproblematik in den Griff zu bekommen und wieder fit zu werden, sowie – als ursächliche Therapie – Maßnahmen, die dazu beitragen sollten, den Stress zu reduzieren. Zunächst einmal galt es, die Darmschleimhaut und die Darmflora zu stärken. Das ist besonders wichtig, da bei einem Reizdarm-Syndrom oft auch die Bakteriengemeinschaft gestört ist, die es für eine gut funktionierende Darmbarriere braucht. Dafür verordnete ich der Patientin ein probiotisches Präparat, das zusätzlich mit B-Vitaminen angereichert ist (zum Beispiel Omni-Biotic SR-9 mit B-Vitaminen von Omni-biotic oder Orthoflor von Orthim). Orthoflor sind Kapseln, von Omni-biotic  wird ein Beutel in ein halbes Glas Wasser gegeben und rund 30 Minuten vor dem Frühstück getrunken. Dazu gab ich ihr ein Mineralienpräparat (zum Beispiel Basica compact von Protina, morgens und abends drei Tabletten), Magnesium sowie Zink (zum Beispiel Unizink 50 von Köhler Pharma, eine Tablette ­täglich). Zink ist ein wichtiger Helfer für die Schleimhautwundheilung und damit auch für die Wiederherstellung der gesunden Darmbarriere. ...

Den kompletten, ausführlichen Beitrag mit vielen wissenswerten Hintergundinformationen lesen Sie in unserem Magazin natürlich gesund und munter 01/2024

 

Foto: baibaz / AdobeStock.com