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Wenn Nacken und Schultern schmerzen

Gerade Menschen, die am Schreibtisch und mit dem Computer arbeiten, sind häufig von Nackenschmerzen betroffen. Denn oft – wenn auch nicht immer – sind Fehlhaltungen der eigentliche Grund für die mitunter sehr starken ­Beschwerden.

Akute Nackenbeschwerden sind meist harmlos und klingen in der Regel nach ein bis zwei Wochen wieder ab. Oft handelt es sich dabei um Muskelverspannungen, beispielsweise weil man zu lange in einer Fehlhaltung am Schreibtisch saß, Zug abbekommen oder nachts ungünstig gelegen hat. Mitunter ist aber auch keinerlei eindeutige Ursache nachweisbar. Halten die Schmerzen jedoch länger als drei Monate an, sind nicht selten gravierende organische Schäden, psychische Überlastungen oder der tägliche Stress im Spiel. Gerade dann ist es wichtig, die Beschwerdeursache abzuklären und eine gezielte Behandlung in die Wege zu leiten. Der Orthopäde Dr. med. Albrecht H. Beyer legt dabei Wert auf ganzheitliche Diagnostik und Therapie.  

Fallbeispiel 1: Computer- und Handynacken

Ein 26-jähriger Jurastudent suchte mich wegen anhaltender Nacken­beschwerden in meiner Praxis auf. Seit Wochen habe er Schmerzen, die in beide Schultern ausstrahlten. Er erklärte, dass er wegen der Vorbereitung auf das Staatsexamen täglich mindestens zwölf Stunden am PC sitze und zudem viel Zeit mit dem Smartphone verbringe, zumal ihn seine Freundin vor drei Monaten verlassen habe.  

Mein Verdacht: Verursacht werden die Nacken- und Schulterschmerzen von einem muskulären Ungleichgewicht im Bereich des Nackens, das wiederum durch eine muskuläre Dysbalance im gesamten Wirbelsäulenbereich entstanden ist. Die knöchernen Strukturen sind nämlich von einem zirkulären Muskelgeflecht umgeben.

Das viele Sitzen hat bei dem Studenten mit der Zeit dazu geführt, dass sich seine Hüftbeuger verkürzt haben und dass seine Gesäßmuskulatur sowie seine Rumpfmuskulatur immer schwächer wurden. Dadurch kippt sein Becken ständig nach vorne. Weil der junge Mann oft stundenlang gekrümmt auf den Bildschirm starrt, hat sich im Bereich der Brustwirbelsäule ein funktioneller Rundrücken ausgebildet. Durch diese klassische „Schildkrötenhaltung“ mit verkürzter, angespannter Nackenmuskulatur kommt es dort zu Muskelverhärtungen, Bandansatzentzündungen und pseudoradikulären Nervenirritationen. Das heißt: Er empfindet Schmerzen, obwohl bei ihm die eigentlichen Nervenwurzeln weder geschädigt noch gereizt werden. Würde man jetzt ein MRT der Halswirbelsäule (HWS) anfertigen, wäre keine wesentliche anatomische Veränderung zum Beispiel im Bereich der Bandscheiben erkennbar.

Es handelt sich hier um ein funktionelles Geschehen. Bei dem Studenten sind vor allem die Nerven im unteren Bereich der Halswirbelsäule irritiert. Deswegen treten Schmerzen auf, die in beide Schultern ausstrahlen. Wäre hingegen der Atlasbereich durch verspannte Muskeln im oberen Bereich der HWS blockiert, würde sich das auf die Nerven der Haut am Hinterkopf auswirken. Kopfschmerzen wären dann die Folge.

Der massive Stress, dem der Student seit Wochen aufgrund des Prüfungsdrucks und des Verlusts der wichtigsten Beziehungsperson, nämlich der Freundin, ausgesetzt ist, verstärkt die Symptomatik, denn durch den erhöhten Sympathikotonus spannt sich die Muskulatur vermehrt an, und es kommt zu einer Nervenreizung.

Mein Behandlungsansatz: Obwohl Nacken- und Rückenschmerzen zu den häufigsten Gründen für die Inanspruchnahme komplementärer und alternativer Behandlungsmethoden zählen, sind Naturheilverfahren in den aktuellen Leitlinien zur Behandlung von Nackenschmerzen immer noch unterrepräsentiert. Aufgrund meiner langjährigen Erfahrung weiß ich aber, wie gut komplementärmedizinische Maßnahmen gerade auch bei Nackenbeschwerden funktionieren. In meiner Praxis steht uns ein breites konservatives Therapiemanagement zur Verfügung.

Den kompletten, ausführlichen Beitrag mit vielen wissenswerten Hintergundinformationen lesen Sie in unserem Magazin natürlich gesund und munter 03/2024

 

Foto: Sebastian Kaulitzki / AdobeStock.com