string(40) "assets/images/e/MM_IMG_1292-cfd45e7c.jpg"

„Weshalb braucht unser Gehirn mehr Lithium?“

Der Molekulargenetiker und Humanmediziner Michael Nehls ist aufgrund der wissenschaftlichen Faktenlage überzeugt: Lithium ist essenziell für ein gesundes Gehirn. Dass das Spurenelement in ­Nahrungsergänzungsmitteln nicht zugelassen ist, kritisiert er scharf. Im Gespräch erklärt er aber auch, wie  man kostengünstig und sicher an Lithium gelangen kann.

Priv.-Doz. Dr. Michael Nehls

Der prämierte Forscher hat mehr als 50 wissenschaftliche Forschungsarbeiten verfasst. Seit 2011 veröffentlicht er Bücher über die notwendigen Verhaltensveränderungen für ein gesundes Altern, darunter Bestseller wie die „Methusalem-Strategie“, „Die Formel gegen Alzheimer“, „Das erschöpfte Gehirn“ und – ganz aktuell – „Das Lithium-Komplott“.

natürlich gesund und munter: Was war für Sie der Anlass, das Thema Lithium aufzugreifen? Es ist bisher nicht einmal als lebensnotwendiger Stoff anerkannt.

Dr. Michael Nehls: Ich habe mich viel mit Gehirngesundheit, insbesondere der Alzheimer-Demenz beschäftigt und bin in diesem Zusammenhang auf Lithium aufmerksam geworden. Die Forschung hat gezeigt, dass Lithium Schlüsselprozesse reguliert, die für die Neubildung von Nervenzellen und deren lebenslangen Erhalt essenziell sind. Schon geringe Mengen an Lithium senken daher das Risiko von Alzheimer, aber auch von neuropsychiatrischen Entwicklungsstörungen wie Autismus, bipolare Störung oder Schizophrenie – alles Erkrankungen des Hippocampus, unserer autobiografischen Gedächtniszentrale und Zentrum des mentalen Immunsystems.

Helfen Sie uns kurz auf die Sprünge: Was geschieht im Hippocampus?

Der Hippocampus, eine paarig im Schläfenlappen ­angelegte, etwa daumengroße Struktur, ist von ­zentraler Bedeutung für die Erinnerung. Hier werden neue Erfahrungen augenblicklich erinnert, bevor sie nachts in den Langzeitspeicher, den Neokortex, „hochgeladen“ werden. Voraussetzung dafür ist die einzigartige Fähigkeit des Hippocampus, ein Leben lang neue Nervenzellen zu bilden. Diese Neubildung von Nervenzellen, Neurogenese genannt, ist notwendig dafür, dass frühere Erfahrungen nicht durch neue überschrieben werden und verloren gehen – nur so kann man einen Erfahrungsschatz ansammeln. Wir brauchen den Hippocampus aber auch für kritisches Denken, dafür, uns in andere hineinversetzen zu können und uns auch sozial zu verhalten. Die lithiumabhängige hippocampale Neurogenese ist auch Voraussetzung menschlicher Neugier und psychischer Widerstandkraft. Lithium ist allerdings nicht alles, was der Hippocampus braucht, um gesund zu bleiben und diese Aufgaben zu erfüllen.

Welche Faktoren spielen noch eine Rolle?

Sämtliche essenziellen Vitalstoffe, aber auch nichtstoffliche Faktoren wie soziale oder körperliche Aktivität, Schlaf oder einen Sinn im Leben zu haben. Jeder Mangel ist entsprechend dem Gesetz des Minimums problematisch, heutzutage insbesondere der Mangel an aquatischen Omega-3-Fettsäuren, Vitamin D oder Jod. Lithium ist ein weiterer Faktor, der mir schon früh auffiel. Ich habe es schon vor etwa zehn Jahren zur Vorbeugung von Alzheimer empfohlen, gerade in der Frühphase ist es sehr effizient und nachgewiesenermaßen wirksamer als jedes Medikament. Deshalb bin ich für das aktuelle Buch tiefer in das Thema eingestiegen.

Welche wissenschaftlichen Erkenntnisse waren konkret Anlass für Sie zu vermuten, dass Lithium das Alzheimer-Risiko senkt?

Menschen mit bipolarer Störung haben ein ungefähr fünf- bis sechsfach höheres Risiko, später an Alzheimer zu erkranken. Seit 1949, eigentlich schon früher, wird Menschen mit dieser psychischen Erkrankung oft hoch dosiertes Lithium verordnet. Sowohl die depressive Phase wie auch die manische Phase verursachen eine sogenannte Neuroinflammation und hemmen dadurch die Neurogenese. Lithium verhindert offenbar diese nervenschädigende Entzündung im Gehirn. Dadurch sinkt das erhöhte Alzheimer-Risiko wieder auf das der Normalbevölkerung. Andere Medikamente zur Behandlung der bipolaren Störung können dies nicht. Dies verdeutlicht die enorme Schutzwirkung von Lithium – für die jedoch auch schon geringe Mengen ausreichen: Aus epidemiologischen Studien weiß man, dass in Gegenden mit natürlicherweise etwas mehr Lithium im Trinkwasser die Demenzrate deutlich ­geringer ist. Und wir sprechen hier von Spuren, teils wenigen hundert Mikrogramm. Mit etwas mehr Lithium im Trinkwasser ist auch das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen geringer, auch das Krebsrisiko sinkt um über 70 Prozent, und dadurch wird die Lebenserwartung messbar höher. Zudem gibt es nachweislich weniger Einweisungen in psychiatrische Kliniken, Suizide und Gewaltverbrechen.

Welche Schlüsse haben Sie daraus gezogen?

Wenn schon so geringe Spuren solch eine Wirksamkeit entfalten, spricht das deutlich dafür, dass Lithium ­essenziell ist. Diese Studienergebnisse weisen auch darauf hin, dass Menschen oft mit Lithium unter­versorgt sind. Sonst würde das wenige Lithium nicht derart wirken. Auch die Tatsache, dass der Hippocampus Lithium aktiv anreichert, zeigt, wie sehr er das Spurenelement für seine gesunde Funktion braucht.

Lithium hemmt das Enzym, das im Gehirn die Neuroinflammation auslöst – die Ursache vieler Erkrankungen.

Gibt es denn auch experimentelle Daten, die das untermauern?

Ja, allerdings. Man hat Mäusen zu Forschungszwecken Alzheimer-Gene einpflanzt. Wurden sie in Käfigen gehalten, bekamen sie Demenz. Durften sie hingegen in freier Natur leben, waren sie sogar ein wenig intelligenter als ihre nicht artgerecht gehaltenen Artgenossen. Aber auch Lithium in geringer Dosis schützte die Käfig-Mäuse mit den eingepflanzten Alzheimer-Genen vor der Erkrankung. Es gibt aber auch Untersuchungen mit Menschen: So hat 2013 eine klinische Studie an Patienten mit Alzheimer in der Frühphase gezeigt, dass Lithium die kognitiven Fähigkeiten für 15 Monate stabil hielt, während die Patienten, die nur ein Scheinmedikament, ein Placebo, bekamen, weiter schnell geistig abbauten. Dabei wurden nur 300 Mikrogramm Lithium täglich gegeben – etwa ein Tausendstel dessen, was in der Behandlung der bipolaren Störung verwendet wird und so viel wie in einer halben Flasche Fachinger (siehe Extrakasten „Lithiumquelle Mineralwässer“). Es war somit keine medikamentöse Behandlung, sondern nur das Beheben eines bestehenden Lithiummangels, mit dem dieser Erfolg erzielt wurde – im Einklang mit den zuvor genannten Trinkwasserstudien.

„Es ist davon auszugehen, dass der tägliche Lithium-Bedarf bei etwa einem Milligramm liegt. Jedem sollte diese Menge zur Verfügung stehen.“

Auf welchen Wegen bewirkt Lithium das?

Das Spurenelement hemmt ein Enzym, dass sich GSK-3 nennt. Dieses ist der wahrscheinlich am meisten beschäftigte Zentralprozessor in all unseren Zellen. Fehlt Lithium, ist GSK-3 überaktiv und löst in allen Organen inklusive dem Gehirn eine Entzündungskaskade aus, die im Hippocampus dann so katastrophale Folgen haben kann. Die Neuroinflammation ist auch mit Ursache der bipolaren Störung, bei Schizophrenie, ADHS und Autismus. GSK-3 ist aber auch überaktiv und ursächlich bei den sogenannten Zivilisationskrankheiten wie Diabetes, Übergewicht, Auto­immunerkrankungen sowie beim Schmerzsyndrom. Deswegen ist das Lithium ein so breites Thema.

Welche weiteren Prozesse werden beeinflusst?

Lithium ist ein wesentlicher Regulator der Auto­phagie. Mit diesem lebenswichtigen Prozess zerstören die Zellen Proteine, die nicht mehr funktionieren. Sie werden in ihre Bausteine zerlegt und diese recycelt. Dieser Verjüngungsprozess baut auch geschädigte Mitochondrien ab, die Kraftwerke der Zellen, und schafft so Platz für neue und eine bessere Energie­produktion. Dieser Verjüngungsprozess ist für die ­Gesundheit von Nervenzellen besonders wichtig, denn die müssen ein ganzes Leben lang durchhalten, sie können aufgrund ihrer einzigartigen Vernetzung untereinander nicht ersetzt werden. Ich habe drei verschiedene Mechanismen gefunden, über die die Autophagie reguliert wird – und alle drei Mechanismen sind abhängig von Lithium.

Das Spurenelement kann auch bei einem schweren Covid-Verlauf und bei der Überwindung von Long Covid helfen.

Lithium soll sogar bei einer Covid-Infektion helfen. Wie kommen Sie zu diesem Schluss?

Ursache einer gefährlichen Corona-Infektion ist der sogenannte Zytokinsturm, also eine ungehemmte Flut an Entzündungsstoffen. Die schädigen die Lunge und behindern den Sauerstoffaustausch. Im Zentrum eines solchen Zytokinsturms steht hochaktives GSK-3. Bekommen die Patienten Lithium, ist der Zytokinsturm bald beendet. Das zeigt eine klinische Studie, in deren Rahmen die Patienten zweimal täglich 40 Milligramm Lithium einnahmen. Sie konnten das Krankenhaus doppelt so schnell verlassen wie Patienten, die kein Lithium bekamen, zudem musste kein einziger auf die Intensivstation oder beatmet werden.

Wie ist die Wirkung bei Long Covid?

Lithium wirkt über die Förderung der Autophagie antiviral, denn sie häckselt auch Viren klein. ­Daher versuchen viele Viren, die Autophagie zu ­hemmen. Zudem baut die Autophagie das Spike-Protein des Virus ab, das entzündliche Prozesse fördert. Das Spike-Protein erreicht auch den Hippocampus, weil es die Blut-Hirn-Schranke passieren kann. Daher ist es kein Wunder, dass viele Menschen infolge einer Spike-Produktion unter Gehirnnebel und Erschöpfung leiden. Immer wieder bekomme ich Berichte, dass schon nach zwei, drei Tagen Lithium das Gefühl entsteht, oben gehe das Licht wieder an. Die Menschen sind so dankbar, dass es mich manchmal zu Tränen rührt.

Sie schreiben, dass ein Großteil der Menschheit einen Mangel an Lithium hat. Wie kann das sein?

Nur Menschen, die in Regionen leben, die geologisch jung sind, sind oft ausreichend versorgt, also zum Beispiel am großen Grabenbruch in Ostafrika. Dort ist schon in einem halben Pfund Spinat ein Milligramm Lithium drin. Auf den kanarischen Inseln reicht ein Pfund Kartoffeln, um den Lithiumbedarf zu decken, weil die Böden dort eben lithiumreich sind. Aber in Zentraleuropa, hier im Schwarzwald, wo ich lebe, oder in den Alpen, überall wo Jodmangelgebiete sind, sind auch Lithiummangelgebiete. Denn über Jahrmillionen wurden die beiden Spurenelemente vom Regen aus den Böden gewaschen.

Dann müsste es eine Zeit gegeben haben, in der sich der menschliche Geist in ausreichender Präsenz von Lithium entwickelt hat.

Ja, die gab es. Tatsächlich sind alle 1300 mensch­lichen Ethnien wahrscheinlich auf eine ganz kleine Gruppe von Menschen zurückzuführen, die an den Küsten Südafrikas überlebt haben, als eine 70 000 Jahre währende Eiszeit das restliche Afrika wegen der damit einhergehenden Trockenheit praktisch komplett unbewohnbar gemacht hatte. Das Meer wurde ihre wesentliche Nahrungsquelle, ihr Garten Eden. Hier gab es schier unerschöpfliche Muschel­bänke und Fisch. Die boten unseren Vorfahren viel Omega 3, aber eben auch viel Jod und Lithium. Damit ausgerüstet entwickelte sich das besonders leistungsfähige menschliche Gehirn. Es ist deshalb davon auszugehen, dass die tägliche Lithium-Aufnahme in dieser Phase der menschlichen Evolution etwa bei einem Milligramm lag. Deshalb empfehle ich, jeder sollte diese Menge täglich aufnehmen.

Der Mangel an Lithium in einem Großteil der Menschheit hat sich erst schleichend entwickelt – und dann ganz rapide.

Aber viele Menschen leben doch fern vom Meer und haben sich gesund entwickelt, über die Jahrtausende angepasst. Oder nicht?

Ein relativer Mangel, unter dem die meisten Menschen leiden, hat Auswirkungen auf die körperliche und insbesondere die mentale Gesundheit. Das
schleichende Leiden fällt jedoch nur wenigen auf, weil wir es als normal betrachten. Wir sehen aber eine Veränderung, sobald der Lithiummangel behoben wird – insbesondere bei Kindern.

Aber von Fisch und Muscheln als Quelle dafür raten Sie heute ab?

Genau. Fische sind viel zu sehr mit Schadstoffen belastet, insbesondere Methylquecksilber oder Mikroplastik. Abgesehen davon gibt es nicht mehr genug Fisch. Wir müssen aus der Vergangenheit lernen, was essenziell ist, aber dann für die Zukunft alternative Wege finden, die Menschheit zu versorgen. Algenöl als Fischersatz zum Beispiel ist eine Möglichkeit.

Es gibt Hinweise, dass Lithium die Jod-Aufnahme in der Schilddrüse und die Ausschüttung der Schilddrüsenhormone hemmen kann. Macht das die Einnahme von Lithium nicht zu einem Problem?

Eine Schilddrüsenstörung kann nur im Hochdosis­bereich vorkommen. Die Therapie von bipolaren ­Störungen, bei der Tagesdosen von 300 Milligramm
Lithium und teils darüber üblich sind, ist für heftige Nebenwirkungen berüchtigt. Aber das kann man nicht auf die Dosierung von einem Milligramm übertragen, die darauf abzielt, den Bedarf zu decken. Die Toleranz ist bei anderen Spurenelementen sogar wesentlich ­geringer. 85 Milligramm pro Tag gelten laut der European Chemicals Agency (ECHA) als unbedenklich. Wenn ein Milligramm Lithium dem Bedarf entspricht, dann ist Lithium in essenzieller Menge das sicherste Spurenelement. So ist beispielsweise bei Zink und Selen die Toleranz mit Faktor 15 viel geringer. Aber keiner käme auf die Idee, aufgrund von unerwünschten Auswirkungen einer Überdosierung den gesundheitlichen Wert dieser Nährstoffe an sich anzuzweifeln. Das wäre doch absurd!

Sie beschreiben Lithium als einen hoch wirksamen Regulator. Können da nicht bereits geringere Mengen auch in eine falsche Richtung steuern?

Nein, eben nicht. Da ist eine Riesentoleranz. Lithium wird dorthin transportiert, wo es benötigt wird, und alles Überschüssige wird zügig ausgeschieden. Das heißt, wir regulieren die Lithiummenge und die Anreicherung dort, wo es benötigt wird, sehr, sehr effizient im Körper.

Lithiumquelle Mineralwässer

Einige Heil- und Mineralwässer sind Top-Quellen für Lithium

  • Staatlich Fachingen (845 µg/l)
  • Perling (1724 µg/l)
  • Adelheid Quelle (864 µg/l)
  • Hirschquelle (1252 µg/l)
  • Heppinger (913 µg/l)
  • Bad Vilbeler Römer Brunnen (1454 µg/l)
  • avara (1436 µg/l)
  • Kaiser Friedrich Quelle (754 µg/l)

Quelle: Seidel U, Birringer M,  Rimbach G. (2020). Lithium (Li) concentrations [µg/L] in 381 German mineral and medicinal waters.

Sie haben Ihr Buch provokant „Das Lithium- Komplott“ genannt. Warum?

Das Verbot von Lithium war ein aktiver Prozess, ein ganz abgekartetes Spiel. In meinem Buch beschreibe ich, wie 1949 bei einigen herzkranken Patienten unter dem Vorwand, dies sei gut für ihr Herz, Kochsalz, also Natriumchlorid, in ihrem Essen durch Lithiumchlorid ersetzt wurde. Die Ärzte verabreichten den Versuchsteilnehmern Lithium in Gramm-Mengen. Das verursachte schwerste Nebenwirkungen, einige starben. All dies wurde akribisch dokumentiert und publiziert.

Was folgte dann?

Die US-Zulassungsbehörde FDA wollte, wie sie der US-Zeitschrift „TIME“ gegenüber äußerte, Lithium vom Nahrungsergänzungsmittel zum Medikament neu deklarieren, eben für die Behandlung der bipolaren Störung. Als man dann von diesen Todesfällen erfuhr, sah man die Gelegenheit dafür und schuf damit einen neuen Krankheitsmarkt, eben indem man den Lithiummangel verschärfte. Der Zusatz von Lithium in Nahrungsergänzungsmitteln und Getränken, der bis dahin aufgrund der gesundheitlichen Vorteile üblich war, wurde verboten. Zuvor war noch lithiumhaltiges Wasser mit Pferdekutschen in die Städte ­gefahren worden. Nun musste auch „Seven up“ Lithium aus ihrer Rezeptur herausnehmen. Bis dahin enthielt schon ein Glas davon ein Milligramm Lithium. Die Konsequenz ist, dass wir eine Gesellschaft mit viel mehr chronischen Krankheiten haben, die unter Lithiummangel lebt.

... auch weil Lithium als Nahrungsergänzungsmittel in der EU verboten ist?

Lithium steht nicht auf einer Positivliste, was an Nahrungsergänzungsmitteln in der EU erlaubt ist. Die Auslegung ist halt, was auf dieser Liste nicht steht, ist verboten. Deshalb kämpfe ich dafür, dass Lithium als Nahrungsergänzungsmittel zugelassen wird. Der Königsweg ist der Beweis der Essenzialität, den ich in meinem Buch „Das Lithium-Komplott“ vorgelegt habe.

Noch ist es aber nicht so weit. Sie haben deshalb eine neue, günstige Methode, um auf die von Ihnen empfohlene Menge von einem Milligramm Lithium am Tag zu kommen. Wie geht die?

Frei verkäufliches Lithium wird zwar auch im Internet angeboten, aber das ist ein unkontrollierter Markt. Deshalb empfehle ich, sich beim Arzt essenzielle Mengen an Lithium verschreiben zu lassen. Lithiumorotat ist besonders gut wirksam. Das bekommt man in der Apotheke. Meine Homepage www.michael-nehls.de bietet eine Liste von Ärzten, die Lithium verschreiben, eine Liste von Apotheken, die es herstellen, sowie ein YouTube-Video, in dem ich anleite, wie man die Kosten auf vier Cent am Tag senkt. Das Video heißt „Kostengünstiges Lithium – eine Anleitung“.

Empfehlen Sie auch ein Milligramm Lithium für Menschen, die unter beginnender Gedächtnis­störung leiden? Oder sollten die mehr nehmen?

Nein, auch für die empfehle ich ein Milligramm, aber stets im Rahmen eines systemischen Ansatzes. Es geht um die Deckung aller Bedürfnisse. Das geht bei Lithium übrigens auch über Mineralwässer wie Fachinger oder Hirschquelle (siehe Kasten), auch wenn man genau schauen muss, welche anderen Begleitstoffe dadurch zugeführt werden. /Das Gespräch führte Golo Willand