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Wilde Malve – Sanfte Heilerin und Insektenliebling

Die Malve mit ihren zarten violetten Blüten ist eine anspruchslose  Wildpflanze, die nicht nur für Heilzwecke eingesetzt werden kann. Sie schmeckt auch ausgezeichnet. Und sie trägt als Futterpflanze für Insekten und Schmetterlinge zum Artenreichtum bei.

Violett und zart gestreift leuchten die Blüten der wilden Malve in der Natur. An Wiesenrändern und in Bauerngärten entdeckt man die hübschen Farbtupfer schon von weitem. Die Malve blüht von Ende Mai bis in den späten Herbst hinein und bringt immer wieder neue Knospen hervor, weshalb sie von vielerlei Insekten angeflogen wird. Sie liebt die Sonne, hat aber sonst wenig Ansprüche an den Standort und wächst auch am Rand von Äckern, entlang von Mauern und auf Böschungen.

Die attraktive Pflanze ist aber nicht nur ein echter Hingucker im Freien, sie ist auch ein essbares Wildgemüse und wegen ihrer Heilkraft für uns Menschen sehr wertvoll. So lautet denn auch ein altes spanisches Sprichwort: „Malve im Gemüsegarten lässt den Doktor draußen warten.“

Fruchtbarkeit und Blitzabwehr

Die Malve gilt als eine der ältesten Heil-, Nutz- und Zierpflanzen. Schon 700 v. Chr. wurde sie von dem Dichter Hesiod erwähnt. Karl der Große, der von 768 bis 814 König der Franken und ab dem Jahr 800 weströmischer Kaiser war, hat die Pflanze unter dem Namen „Malvas” in einer Landgüterverordnung um das Jahr 800 herum beschrieben. Er ordnete an, dass Mönche die Malvenpflanze in ihren Klöstern anbauen und zu Heilzwecken verwenden sollten.

Um die Pflanze ranken sich einige, teils skurrile Mythen. So sollte sie zum Beispiel die Fruchtbarkeit von Frauen voraussagen können. Wollte eine Frau testen, ob sie empfänglich ist, wurde ihr empfohlen, eine Malve mit ihrem Urin zu begießen. Verdorrte sie nicht innerhalb von drei Tagen und blieb grün, war die Frau fruchtbar und konnte viele Kinder bekommen. Mit solchen Urin-Tests wurde im Mittelalter vor einer Hochzeit auch die intakte Jungfräulichkeit kontrolliert. In einigen Gebieten wurden Malven für die Festlichkeiten zu Mariä Himmelfahrt am 15. August verwendet. Man sammelte heilende, duftende und schön anzusehende Blühpflanzen für Kräuterbuschen. Neben Ringelblume, Kamille oder Schafgarbe wurde auch die attraktiv farbige Malve eingebunden. Der Kräuterbuschen sollte vor Krankheiten und Ungemach bewahren und vor Blitzeinschlag schützen. Er wurde an diesem Feiertag gesegnet, danach getrocknet und im Wohnraum aufgestellt, wo er das ganze Jahr über an die Segnung erinnerte. Auch die Tiere bekamen ihren glückbringenden Anteil, in vielen Höfen wurden ihnen die Kräuterbuschen des Vorjahres verfüttert.

Die Wilde Malve (Malva sylvestris)

Ursprünglich kommt die Pflanze aus der Familie der Malvengewächse aus Südeuropa und Asien. Sie blüht in leicht unterschiedlichen Formen und Farben von hellrosa über purpur bis dunkelviolett. Die Malve hat viele Verwandte, wie die Weg-Malve mit ihren hellrosa oder weißen Blütenblättern, oder die Stockrosen, die man in alten Bauerngärten antrifft. Die Blüten der Wilden Malve werden etwa fünf Zentimeter groß, bestehen aus jeweils fünf eingekerbten Blütenblättern mit feinen bis stärkeren dunkelvioletten Streifen, in deren Mitte eine säulenförmige Staubblattröhre steht. Zwei bis sechs dieser Blüten entspringen der Blattachse. Die sattgrünen Blätter sind nieren- oder herzförmig, in drei bis sieben Lappen unterteilt und behaart, so wie der Stängel. Die Malve wächst ein- bis zweijährig, wird 30 bis 130 cm hoch und hat eine spindelförmige, tief gehende Pfahlwurzel.

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Text: Monika Hopfensitz
Foto: MariaBrzostowska / iStock.com